12. September 2014

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Henri Metzger stieg in seinen Weinkeller, wo er sich einen Gewürztraminer holte. Zusammen mit dem Französisch-Deutsch/Deutsch-Französisch Wörterbuch, das ihm zur Not helfen würde, richtete sich der Polizist auf der Veranda seines Hauses bequem ein und begann, in Cyrill Becks Notizbuch zu lesen, das gestern von der Post geliefert wurde. Bevor er sich ans Übersetzen machte, wollte er sich den ganzen Text vor Augen führen. Auch, um sich an die unleserliche Schrift zu gewöhnen.

Das Ansinnen

Endlich die Stadt verlassen zu können, bereitete mir im ersten Moment mehr Freude, als die Tatsache, dass die Reise begonnen hatte. Die Strassen waren menschenleer. Einzig das Auto eines Zeitungsverträgers ruckelte von Briefkasten zu Briefkasten. In Bädern und Küchen der Frühaufsteher und Morgenstundler brannte schon Licht. Ich war froh, nicht mehr zu jenen zu gehören, die auf den ersten Zug gingen oder mit dem Hund eine Runde ums Geviert drehten, um hernach rechtzeitig zur Arbeit zu erscheinen. Kein Zug und kein Büro. Hund hatte ich nie gehabt, obschon ich ein paar Wochen vor meinem Aufbruch an die Mitnahme eines Hundes dachte, den Gedanken dann aus verschiedenen Gründen wieder verwarf.

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