16. März 2024

Im Wald von Brunegg nach Baden

Zwischen Birmenstorf (AG) und der Baldegg


Die 17. Etappe meiner Durchquerung der Schweiz im Wald führte mich neulich durchs Aargauer Mittelland. Ich startete vom Fusse des Chestenbergs, stieg am Schloss Brunegg vorbei hinauf in den wunderbaren Wald, der den Chestenberg fast völlig bedeckt. Es erstaunt deshalb nicht wenig, dass der in Sachen Forstwirtschaft vorbildliche Kanton Aargau weite Teile des Forstes zum Naturwald-Reservat deklariert hat. Braune Wegweiser wiesen mich in Richtung «Bronzezeitliche Höhensiedlung». Doch leider wurde ich ihr nicht ansichtig, da ich – vom Ambiente bereits ziemlich geflasht auf dem Grat angekommen – offenbar eine entscheidende Abzweigung verpasst haben musste. Die Begehung des Gratweges war dank des leicht wabernden Nebels ein buchstäblicher Hochgenuss. Dies- und jenseits der Krete breitete sich eine neue Generation Bärlauch aus, deren Grün sich markant vom braunen Laub abhob. Die langsam durchdringenden Sonnenstrahlen tauchten den drei Kilometer langen Hügel in ein zauberhaftes Licht. Gleichzeitig gab mir der Chestenberg einen kleinen Vorgeschmack auf den Lägerngrat, den ich mir für die nächste Etappe vorgenommen habe.

Hoch über der Aare setzte ich meinen Waldgang an einer Geländekarte fort. Und einmal mehr ärgerte ich mich über jene rücksichtslosen Biker, die den mit einem Befahrungsverbot belegten Pfad arg malträtiert haben. Da wurden nicht nur Treppenstufen zu Kleinholz gemacht, sondern auch ausweichende Abschnitte gefahren, die zu Erosionen führen, wovon wir eh schon genug haben. Zum Glück begegnete mir an diesem Morgen kein Mensch der strampelnden Zunft, ich glaube, er oder sie wäre nicht ohne wohltemperierte Schimpftirade meiner Wenigkeit ins restliche Leben geschickt worden.

Umso schöner war es dann auf der Habsburg, wo sich ein Haufen Unterstüfeler in die mittelalterliche Zeit der Habsburger einweisen liessen. Als mich nach mehreren Stunden der Wald für kurze Zeit in bewohntes und industrialisiertes Gebiet ausspuckte, erlebte ich das in solchen Situationen immer aufs Neue wiederkehrende Phänomen, mich hier völlig deplatziert zu fühlen, und möglichst schnell wieder Wald zu gewinnen. Dieser folgte denn auch schon bald, schliesslich hatte ich die Route so geplant, dass möglichst wenig «offenes» Land zu durchmessen war.

Ein wenig entspannter ging ich dann die nächste waldfreie Zone an, denn es erwartete mich mit der Überquerung der Reuss ein weiterer Fluss von nationaler Bedeutung. Und weil ich mich auch ein wenig nach der wärmenden Sonne sehnte, hielt ich am Ufer Mittagsrast. Ehe es in den letzten langen Waldabschnitt ging, gelangte ich an der Kirche von Birmenstorf vorbei, wo eine kleine Tafel mit der Aufschrift «Freskenkapelle» meine Neugier weckte. Bei der Kapelle handelt es sich um den ehemaligen Chorteil der paritätischen Kirche. Das genaue Entstehungsjahr ist nicht bekannt, doch dürfte das Gebäude ungefähr im 13./14. Jahrhundert erbaut worden sein. Bis 1936 diente die Kirche sowohl den Reformierten als auch den Katholiken von Birmenstorf als Gotteshaus. In den Jahren 1935/36 erhielten die beiden Konfessionsgemeinden je eine eigene Pfarrkirche; die katholische wurde unmittelbar neben der heutigen Freskenkapelle und die reformierte auf dem Bollrain errichtet. Damit verlor die paritätische Kirche ihre Funktion, weshalb man das nicht mehr genutzte Gebäude abzureissen gedachte. Als das Kirchenschiff bereits in Schutt lag, wurden im Chor unter einer dicken Verputzschicht wertvolle Wandmalereien entdeckt. Die auf den Platz gerufenen Spezialisten bestätigten bald die Echtheit der Fresken und schätzten das Entstehungsjahr auf 1440. Aufgrund dieser unerwarteten Entdeckung blieb der Chor bestehen, wurde zu einer Kapelle umgebaut und die Fresken 1937 renoviert. Diesen kulturhistorischen Leckerbissen wollte ich mir selbstverständlich nicht entgehen lassen.

Die letzten zwei Stunden dieser gut 22 Kilometer langen Wanderung führten mich erneut durch vorfrühlingshaften Wald. Kurz vor Baden erblickte ich vom Waldrand aus zum ersten Mal die Lägern, die ich dann, als ich auf der hoch über Baden gelegenen Burgruine Stein stand, direkt vor der Nase hatte. Vorfreude auf den nächsten Abschnitt meiner Waldroute keimte auf. Allerdings muss dann die Bodenbeschaffenheit deutlich trockener sein, denn was mir heute die Pfade boten, war an gewissen Stellen grenzwertig. Dementsprechend gezeichnet zeigten sich auf der Heimfahrt im Zug Schuhe und Hosenbeine.

Eine Bildstrecke, die im Übrigen als weitere Liebeserklärung an den Aargau betrachtet werden darf, gibt es hier.

13. März 2024

26 Kantone 26 Wanderungen – 10

Die zehnte Wanderung im Rahmen meines Jahresprojektes ging von Buix nach Chevenez in der Ajoie (Kanton Jura). Auf diesen knapp 20 Kilometern begegnete ich kaum Menschen. In Fahy kam es indes zu einem unerfreulichen Zwischenfall, über den ich im Buch berichten werde, das im Zusammenhang mit diesem Projekt erscheinen wird. Ansonsten war die Route sehr angenehm und landschaftlich reizvoll. Zum Projekt: Für 2024 habe ich mir vorgenommen, jeden Kanton mindestens ein Mal fussgängerisch zu beehren. Die Liste wird nach jeder Begehung eines Kantons erneut publiziert. 


 Route km  Datum 
AG  Seon – Lütisbuech – Brunegg 15,5  27.01.2024
AI       
AR   Herisau – Ober Waldstatt – Urnäsch 14,3 19.01.2024
BE   Riedtwil – Rütschelen – Langenthal 17,0 03.01.2024 
BL       
BS       
FR       
GE   Chancy – Champlong – La Plaine 14,2  03.02.2024
GL       
GR       
JU   Buix – La Tenie – Chevenez 19.2 09.03.2024 
LU       
NE   Les Sagnettes – St-Sulpice – Les Verrières  14,0 12.01.2024 
NW       
OW       
SG       
SH      
SO  Olten – Rumpelhöchi – Hägendorf 10,4   16.01.2024
SZ      
TG      
TI       
UR       
VD       
VS   Arbaz – Chandolin – Ardon 17,9 19.02.2024 
ZG   Sihlbrugg – Edlibach – Oberägeri 13,9  01.01.2024
ZH   Zürich HB – Küsnacht – Meilen 16,8 17.02.2024 

8. März 2024

Widmann Nummer 4

Josef Viktor Widmann: Die Patrizierin,
Edition Wanderwerk, Burgistein, 2024
Ich gebe es unumwunden zu: Josef Viktor Widmann zählt zu meinen Lieblingsautoren des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Drei Werken des umtriebigen Menschenfreundes habe ich in meinem Verlag bislang zu neuem Leben verholfen. Und soeben ist mit «Die Patrizierin» ein weitererer Widmann in der Edition Wanderwerk erschienen – sprachlich behutsam überarbeitet und mit etlichen Anmerkungen versehen. Davon handelt der Roman:

Hier, die in der Aristokratie verwurzelte Familie Fininger mit der hübschen Dougaldine und ihrem jüngeren Bruder Amadeus. Dort, der aus einfachen Verhältnissen stammende Dr. phil. Hans Almeneuer, der an einem Ball auf Dougaldine aufmerksam wird, die ihn jedoch abweisend behandelt. Der Zufall will es, dass der junge Akademiker dennoch Zugang zum Haus Fininger erhält: Hans Almeneuer wird der Privatlehrer von Amadeus. Obschon sich die junge Patrizierin gegenüber dem neuen Hausangestellten anfänglich distanziert zeigt, macht sich bei ihr langsam das Dilemma zwischen der Wahrung des gesellschaftlichen Besitzstandes und der Zuneigung zum ehemaligen Bergbauernbub breit. Ob es zu einem glücklichen Ende zwischen den beiden Individuen gegensätzlicher Herkunft kommen wird?

Der Roman ist mit einer in der Gegend Gottfried Kellers gebürtigen Ruhe und stilistischen Beherrschung geschrieben, unnervös, ohne Eile erzählt, mit einem Wort gesagt, dass man hier die grosse Kunst des Atemanhaltens beim Erzählen lernen könnte. Berliner Tageblatt

Das Buch kann direkt bei der Edition Wanderwerk bestellt werden.

6. März 2024

Chez Max

Jakob Arjouni: Chez Max, Diogenes,
Zürich, 2006
Die Welt im Jahr 2064: Überbevölkerung? Hungerkatastrophen? Religionskriege? Diktaturen? Von wegen. Jedenfalls nicht im euroasiatischen und nordamerikanischen Teil. Vom Rest der Welt durch einen Zaun getrennt, lebt es sich dort, abgesehen von vereinzelten Selbstmordattentaten und regelmässigen Grenzkonflikten, immer besser.

Zum Beispiel im elften Pariser Arrondissement in dem kleinen feinen Restaurant «Chez Max – Cuisine allemande». Allerdings wird dort nicht nur gut gegessen, sondern auch beobachtet und belauscht. Denn Max ist nicht nur Chef des Restaurants, sondern Ashcroft-Mann: Mitglied einer staatlichen Geheimorganisation, die die Gefahren, welche die politische Weltordnung bedrohen, frühzeitig erkennen und ausmerzen soll.

Max führt ein erfülltes, geregeltes Leben zwischen beruflichem Erfolg und gesellschaftlichem Engagement. Wäre da nicht sein Ashcroft-Partner, Chen Wu, ein moralisches Grossmaul, der kein Tabu auslässt, jede menschliche Schwäche aufspiesst und sich alles herausnehmen darf, weil er bei der Organisation spektakuläre Erfolge vorzuweisen hat. 

Bis er eines Tages selbst eine Schwäche zeigt und Max die Chance sieht, sich seines Partners ein für allemal zu entledigen (Klappentext)

F: Paris

29. Februar 2024

Seegrund

Volker Klüpfel, Michael Kobr: Seegrund,
Piper, München, 2008
Statt Kässpatzen essen zu dürfen, muss Kluftinger, der kultige Kommissar aus Kempten, seinen neuen Fall lösen: Im Allgäu liegt verwunschen im Wald der Alatsee, den viele Geheimnisse umgeben. Dort macht Kluftinger eine schreckliche Entdeckung – in einer riesigen roten Lache liegt ein lebloser Taucher. Ein fürchterliches Blutbad? Bald stellt sich heraus, dass bei bestimmten Witterungsverhältnissen eine seltsame organische Substanz in dem See nach oben treibt. Was aber ist mit dem Taucher geschehen? Kluftinger, der diesmal bei den Ermittlungen sehr zu seinem Missfallen weibliche Unterstützung von der Kripo Füssen erhält, steht lange vor einem Rätsel. Der Schlüssel zur Lösung des Falles muss tief auf dem Grund des geheimnisvollen, sagenumwobenen Sees liegen. Viele scheinen etwas zu wissen, doch überall trifft der Kommissar auf eine Mauer des Schweigens … Kluftingers dritter Fall von dem erfolgreichen Allgäuer Autoren-Duo Volker Klüpfel und Michael Kobr.
(Inhaltsangabe im Buch)

D: Alatsee (Hauptschauplatz), Schloss Neuschwanstein, Schloss Hohenschwangau, Forggensee, Füssen, Kempten, Skigebiet Fellhorn, Altusried

26. Februar 2024

Der Hufschmied von Heimiswil

Freiluft-Pediküre bei Heimiswil  

Kürzlich widmete ich mich einmal mehr der Begehung sämtlicher offiziellen Wanderwege des Kantons Bern. Ich zog von Rüegsbach nach Burgdorf. Topografisch betrachtet bedeutete dies die Überschreitung der zwei letzten Hügelketten des unteren Emmentals bis zu dessen Pforte. Eine beeindruckende Angelegenheit, da einem einmal mehr bewusst wird, wie abgelegen und doch so nah von der Stadt Burgdorf mitunter gelebt und gewohnt wird. Gerne hebe ich an dieser Stelle drei Punkte hervor, welche diese Wanderung zusätzlich geprägt haben:

  1. Im Rucksack führte ich einen neuen, lediglich 300 Gramm leichten Poncho mit, der auch als Tarp verwendet werden kann. Trotz des geringen Gewichtes misst die Plane erstaunliche 270 x 170 cm. In einem kleinen Waldstück oberhalb von Rüegsbach machte ich einen Testaufbau, um im Falle eines Falles die notwendigen Handgriffe schon einmal geübt zu haben.
  2. Auf dem Abstieg nach Heimiswil gelangte ich an einem Pferdehof vorbei, wo ein mobiler Hufschmied gerade zugange war. Ich hielt an und schaute dem Handwerker interessiert zu.
  3. Die sogenannte «Leuenhohle» bildete den Abstieg von der letzten Hügelkette hinab in Richtung Burgdorf. Der beeindruckende Hohlweg führt durch Sandsteinmolasse und diente einst als Hauptverbindung zwischen Bern und Luzern und somit auch als Pilgersteig nach Santiago de Compostela.
Auch wenn die Route lediglich 12,6 Kilometer lang war, bot sie mir doch einiges. Einige der Eindrücke gibt es hier als kleine Fotostrecke.

25. Februar 2024

Bis das Ross im Himmel ist

Stef Stauffer: Bis das Ross im Himmel ist,
Lokwort, Bern, 2014
Dass der Bub des Sattlers in ein bewegtes Umfeld hineingeboren wird, ist sein Glück. Er wächst auf in diesem Alltag, wo das Brichten, Plagieren und Wüsttun genauso dazugehören wie das stete Kommen und Gehen der Kundschaft in der Werkstatt – in einer Zeit, in der Freude und Leid ganz nah zusammen sind und das Pech vom Wetter abhängt. Wo man das Glück beim Zwirbele findet und den Schatz auf der Schiffschaukel.

Als feinsinniger Beobachter realisiert er, wie der Fortschritt sein Dorf verändert. Wie die Pferde von ersten Traktoren abgelöst werden und der Opel Kapitän Einzug hält. Die Stimmung des Cupfinals dringt über die Stadtgrenze hinaus bis in sein Dorf, und im Musikunterricht macht ein Tonbandgerät Furore. So nimmt der Bub auf, was zu fassen ist, und öffnet damit eine Tür in die Vergangenheit. wie sie präsenter nicht sein kann. (Klappentext)

23. Februar 2024

Die Anomalie des geomagnetischen Feldes südöstlich von Domodossola

Urs Mannhart: Die Anomalie des
geomagnetischen Feldes südöstlich
von Domodossola, Bilger, Zürich, 2006
Mit möglichst wenig Gepäck reisen. Zeitung, Schokolade, Unterwäsche, ein Buch, eine fast leer getrunkene Wasserflasche, Geld und Ausweis in der Jacke. Festsitzen auf dem Mittelmeridian der geomagnetischen Weltvermessung. Und fragen: Warum ein Mensch eine solche Mühsal auf sich nimmt: Alle vierzehn Tage ewige Stunden und Hunderte von Schienenkilometern in einem Nachtzug von Basel nach Roma-Tiburtina, nur um sich wund zu lieben, nur um dann wieder zwölf Tage alleine zu sein. (Klappentext)

BS: Stadt Basel I: Domodossola, Rom

21. Februar 2024

26 Kantone 26 Wanderungen – 9


Die neunte Wanderung im Rahmen meines Jahresprojektes ging von Arbaz nach Ardon. Das war feinstes Mittelwallis an einem viel zu warmen Februartag. Es flatterten die Schmetterlinge, es raschelten die Eidechsen, es blühten die ersten Waldblümchen. Im Zentrum der Tour standen zwei Suonen, die man hier Bisses nennt. Mehr darüber bei anderer Gelegenheit. Zum Projekt: Für 2024 habe ich mir vorgenommen, jeden Kanton mindestens ein Mal fussgängerisch zu beehren. Die Liste wird nach jeder Begehung eines Kantons erneut publiziert. 


 Route km  Datum 
AG  Seon – Lütisbuech – Brunegg 15,5  27.01.2024
AI       
AR   Herisau – Ober Waldstatt – Urnäsch 14,3 19.01.2024
BE   Riedtwil – Rütschelen – Langenthal 17,0 03.01.2024 
BL       
BS       
FR       
GE   Chancy – Champlong – La Plaine 14,2  03.02.2024
GL       
GR       
JU       
LU       
NE   Les Sagnettes – St-Sulpice – Les Verrières  14,0 12.01.2024 
NW       
OW       
SG       
SH      
SO  Olten – Rumpelhöchi – Hägendorf 10,4   16.01.2024
SZ      
TG      
TI       
UR       
VD       
VS   Arbaz – Chandolin – Ardon 17,9 19.02.2024 
ZG   Sihlbrugg – Edlibach – Oberägeri 13,9  01.01.2024
ZH   Zürich HB – Küsnacht – Meilen 16,8 17.02.2024 

20. Februar 2024

26 Kantone 26 Wanderungen – 8

Über die achte Wanderung – der Kanton Zürich war an der Reihe – im Rahmen meines Jahresprojektes habe ich im Post vom 18.2. bereits berichtet. Über das Projekt: Für 2024 habe ich mir vorgenommen, jeden Kanton mindestens ein Mal fussgängerisch zu beehren. Die Liste wird nach jeder Begehung eines Kantons erneut publiziert. 


 Route km  Datum 
AG  Seon – Lütisbuech – Brunegg 15,5  27.01.2024
AI       
AR   Herisau – Ober Waldstatt – Urnäsch 14,3 19.01.2024
BE   Riedtwil – Rütschelen – Langenthal 17,0 03.01.2024 
BL       
BS       
FR       
GE   Chancy – Champlong – La Plaine 14,2  03.02.2024
GL       
GR       
JU       
LU       
NE   Les Sagnettes – St-Sulpice – Les Verrières  14,0 12.01.2024 
NW       
OW       
SG       
SH      
SO  Olten – Rumpelhöchi – Hägendorf 10,4   16.01.2024
SZ      
TG      
TI       
UR       
VD       
VS       
ZG   Sihlbrugg – Edlibach – Oberägeri 13,9   01.01.2024
ZH   Zürich HB – Küsnacht – Meilen 16,8 17.02.2024 

18. Februar 2024

Die 10 Meilen nach Meilen

Der Traum eines jeden Urbanwanderers: eine saubere öffentliche Toilette mit Seife und Papierhandtüchern, wie z.B. jene des Friedhofs von Herrliberg.

Die gestrige Wandertat führte mich vom Zürcher Hauptbahnhof durch die Armenviertel der Goldküste nach Meilen. Das waren gut 16 Kilometer Asphalt vom Feinsten, begleitet vom vierrädrigen Krösus-Sound aus den Häusern Porsche, Ferrari, BMW, Audi, Range Rover, Mercedes und Tesla – letztere Karren waren nur deshalb nicht leise, weil es die ersten drei Stunden regnete und nasse Strassen bekanntlich mehr Lärm verursachen, egal, über welchen Antrieb die hochtourigen Rollstühle verfügen. 

Ich hatte mich schon bei der Planung der Route auf einiges gefasst gemacht, insbesondere was die Pinklerei anbelangt, denn von Zürich bis Meilen ist, bis auf die paar hundert Meter vor Meilen, alles zugebaut. Die Rettung kam dann in Form eines nicht abgeschlossenen Baustellen-Toi-Tois in Küsnacht sowie der bislang feudalsten Friedhofstoilette, der ich bislang ansichtig geworden bin, im vorliegenden Fall war es jene von Herrliberg.

Und selbstverständlich gab es auf diesen 10 Meilen nach Meilen unglaublich viel zu sehen. Einen Augenschmaus davon gibt es hier.

16. Februar 2024

13 wahre Geschichten

Alex Capus: 13 wahre Geschichten,
dtv, München, 2006
Menschen unterschiedlichster schweizerischer Herkunft versammelt Capus in seinen 13 wahren Geschichten. Im Stil alter Chroniken erzählt Capus, distanziert und leise belustigt, von kauzigen Patrioten, freundlichen Spinnern und glücklosen Erfindern, von mutigen Auswanderern, rauflustigen Söldnern und liebenswerten Betrügern – radikale Individualisten allesamt, deren Widerstand gegen jede Form der Fremdherrschaft sich in höchst unterschiedlichen unerhörten Begebenheiten ausdrückt. Ein Blick in den Anhang des Buches zeigt: All diese skurrilen Geschichten scheinen wahr zu sein. Auf der Basis von Dokumentationen, akademischen Untersuchungen und Zeitzeugenberichten entwirft Capus seine historischen Miniaturen – Episode um Episode entsteht so eine Art Anti-Hausbuch von vierhundert Jahren schweizerischer (Kultur-) Geschichte: Mit anachronistischem Gestus wird landläufiger Patriotismus gegen den Strich gebürstet, mit frohlockender Lust am zivilen Ungehorsam seiner Helden stellt Capus sich in die Tradition Gottfried Kellers, der vor hundert Jahren mit seinen Zürcher Novellen dem Biedersinn seiner Landsleute schon einmal einen kritischen Spiegel vorgehalten hat. Und gleichzeitig führt er uns vor Augen, an welch ungewöhnlichen Schicksalen Menschen wachsen oder zugrunde gehen. (Inhaltsangabe im Buch)

14. Februar 2024

Lieber Leo

Hansjörg Schneider: Lieber Leo,
Benziger, Zürich/Köln, 1980
Dieser lange Brief an den toten Freund handelt vom Abschiednehmen: von der geliebten Frau, die ihn verlassen hat, vom Freund, der knapp 40-jährig, an einem Herzinfarkt gestorben ist, von der Mutter, deren lange zurückliegenden Selbstmord er nie überwunden hatte. Er handelt vom Schmerz des Abschieds und vom Annehmen von Trennung und Verlust.

Doch ist dieser Roman auch eine Standortbestimmung, stellvertretend vollzogen für eine Generation, die in der restaurativen Enge der 50er-Jahre aufgewachsen, sich den Zugang zu Jazz, Existenzialismus und Beat erkämpfte, die die 68er-Unruhen zwar bewusst, aber als 30-Jährige schon nicht mehr ganz dazugehörig erlebte und die, nun 40 geworden, Berufsroutine und Karriere plötzlich als schal empfindet. 

Zugleich spricht hier ein Mann, der, in patriarchalischen Vorstellungen aufgewachsen, versucht, mit dem neuen Selbstverständnis der Frau zurechtzukommen, der sich in seiner Männlichkeit verletzt fühlt und doch um Verständnis bemüht.

Dieser scheinbar spontan erzählte, tatsächlich sehr durchdacht komponiere Roman ist gefühlvoll und spröde zugleich. Die Stimmungen und Schauplätze wechseln rasch – vom Tessin über Basel, Paris im Mai 68, nach Kalifornien, Mexiko und schliesslich nach Berlin. Und so entwickelt dieses Buch bei aller bewusst eingesetzten schweizerischen Färbung ein mitreissende Erzähltempo, das einem stärker aus der angelsächsischen denn aus der deutschsprachigen Literatur vertraut ist. (Klappentext)

AG: Zofingen BE: Emmental (Region Affoltern) BS: Stadt Basel TI: Carona, Lugano Morcote, Melide UR: Maderanertal D: Frankfurt, Berlin F: Paris USA: San Franzisco, Carmel MEX: San Felipe

11. Februar 2024

Die Spirale – Etappe 18

Die bereits zurückgelegte Route in Grün.
Nicht, dass ich sie vergessen hätte, meine Wanderspirale rund um Bern. Doch wie alles seine Zeit hat, hat auch die Spirale ihre Zeit, und die war am vergangenen Samstag (endlich) gekommen. Bei ziemlicher Düsternis legte ich in Toffen los und machte mich an den Aufstieg zum Längenberg, mit der Absicht gut sechs Stunden später in Thörishaus Dorf einzumarschieren. 

Nebelbänke waberten über dem Aaretal. Im Nordosten das unermüdliche Blinken des Bantigerturms. Die ersten Flugzeuge dröhnten vom Flughafen Belpmoos herüber, auf dass es sie von hier fortspicke in den viel zu lauen Wintermorgen. Auf dem Längenberg angekommen, bemerkte ich an einer Tanne Eingangs Rattenholz – was für ein Name für einen Wald! – ein sonderbares Zeichen in Form eines pinkfarbigen Auges. Spontan kam mir der Experte für ausserirdisches Leben, Erich von Däniken, in den Sinn. Ein paar hundert Meter weiter zeigte mir eine Hinweistafel, dass ich mit meiner Vermutung gar nicht so weit daneben lag. «Space Eye» las ich und wusste sogleich, dass es sich um die 2023 in Betrieb genommene neue Sternwarte in Uecht handeln musste. Das «Weltraum-Auge», das mich dann dort erwartete, ist in der Tat ein abgehobenes, architektonisches Betonwerk, konzipiert vom Master himself, Mario Botta. Der Kontrast zum unmittelbar dahinter gelegenen Bauernhof mit tonnenweise gestapelten Silierballen und den Rindern, die sich an der elektrischen Pendelkratzbürste – so der Fachbegriff – ihr Fell kraulen lassen, hätte grösser nicht sein können. Und zwischen High- und Agrotech entdeckte ich das herzig anmutende alte Gebäude der Sternwarte, von dessen besteigbaren Terrasse ich einen hübschen Überblick des extra terrestrisch wirkenden Botta-Werkes hatte.

Ein paar Höhenmeter näher am Weltall war ich dann mit der Besteigung des Imihubels. Eine kleine, zur Hälfte bewaldete Erhebung, die sogar über einen eigenen, wenn auch etwas dürftigen Wikipedia-Eintrag verfügt. Etwas mehr gibt ein Artikel von 1915 her, erschienen in der Zeitschrift «Pionier», über die Erdburgen im Kanton Bern her. Da schreibt ein namentlich nicht genannter Autor über den 981 Meter über Meer gelegenen Aussichtspunkt:

Nordwestlich der Bütschelegg bei Oberblacken liegt der weithin sichtbare Imihubel, der Hügel des Alamannen Imo, er erhebt sich 20 m über die Ebene und fällt jedermann auf durch die Regelmässigkeit seiner Gestalt. Sein Gipfel ist geebnet, seine Abhänge sind auf drei Seiten steil und schön abgerundet. Auf seinem geebneten Rücken ragen Steinschichten senkrecht empor, aus Muschelsandstein, die Versteinerungen enthalten. Auf dieser kleinen Ebene, wo man eine grosse Fernsicht geniesst, sind vier kreisrunde Vertiefungen von 5 m Durchmesser in die Felsen gehauen, diese Vertiefungen haben die Form und Grösse alemannischer Wohngruben. Da der Name Imihubel zweifellos alemannisch lautet, z.B. Imo von Grerenstein, Urkunde von 1130, Imo von Lyss, 1131, Imo von Ins, 1109, glaube ich nicht zu irren, wenn ich auch den Imihubel als alemannische Erdburg bezeichne. Dieser Hubel ist zwar eine natürliche Anhöhe, sie wurde aber zur Verteidigung künstlich geformt, terrassiert, abgerundet, der obere Wehrgang ist geebnet, der untere dient jetzt als Feldweg, die Höhendistanz zwischen diesen parallelen Wehrgängen, die kreisförmig dem Hügel folgen, ist die gewöhnliche, 20 m. Der Name Imo, welcher bis in das 14. Jahrhundert bei uns gebräuchlich war, wurde im deutschen Sprachgebiet verändert, in Freiburg in Heimoz, in Bern in Heimel oder Heim, im französischen Sprachgebiet in Imer. Die benachbarten Bauernhöfe haben auch althochdeutsche Alemannennamen: Allmend = Gemeinweide, Uecht = Nachtweide, Fuhren = Weide. Berndeutsch haben wir noch «fueren» für füttern, Blacken = Ebene, was auch der Örtlichkeit entspricht, sie liegt auf einer Ebene.

Der Imihubel stellte die höchste Erhebung meiner gut 20 Kilometer langen Route durch das Schwarzenburgerland dar. In Ratzenberg, ein Gehöft am nordwestlichen Fuss des natur- und kulturhistorisch interessanten Hügels, war ein jüngerer Landwirt daran, mit seiner Noriker-Stute Holzstämme vom nahen Waldrand zum Hof zu rücken. Es sei Brennholz, sagte mir der Pferdehalter, den ich spontan begleitete, da die zu rückenden Stämme direkt an meiner Route lagen. Die fünfjährige Stute sei noch in der Ausbildung, verriet er mir. Auf meine Frage, ob ich ihn bei seiner Arbeit mit dem Pferd fotografieren dürfe, willigte er ohne Umschweife ein. Die aus Österreich stammende Norikerin liess das Anhängen der Last noch nicht ohne eine gewisse Nervosität zu. Doch als der Befehl zum Vorwärtsgehen ertönte, brachte die junge Dame den mehrere hundert Kilo schweren Stamm aus dem Stand in Bewegung und ging anständigen und sicheren Schrittes in Richtung Hof.

Ich war nun endgültig in dieses unübersichtliche Wirrwarr von Gräben und Eggen eingetaucht, ging zuerst talwärts, ehe ich, dem Spiralbogen folgend, einen steilen Weidehang zu besteigen hatte, an dessen Stacheldrahtzäunen ich mir beinahe die Zähne ausbiss. Oben angekommen, blickte ich hinüber zum Jura mit dem Chasseral (1607 m) als markanteste und beinahe schneefreie Erhebung. Im Süden zeigte sich die Stockhornkette und im Westen erkannte ich die tief im Freiburgischen gelegenen La Berra und Le Cousimbert. In unmittelbarer Nähe vor mir der Weiler Borisried. Das Ortschäftchen in wunderbarer Lage hat in den letzten Jahren arg gelitten: 2008 wurde die Schule geschlossen und 2017 machte auch das Restaurant dicht. Am 29. Januar 2011 kehrte ich mit Thomas Widmers «Fähnlein Fieselschweif» in der Wirtschaft Borisried ein. Und selbst Widmers tapferes Wandergrüppchen ist seit Ende des vergangenen Jahres bekanntlich Geschichte

Doch ehe ich endgültig Vergangenem nachzutrauern beginne, hier noch ein weiteres Glanzlicht dieser abwechslungsreichen Wanderung. Es geht um zwei alte lokale Wegverbindungen, die auf den neusten 1:25.000er-Karten nicht mehr eingezeichnet sind. Gespannt bewegte ich mich hinter dem Gehöft Fuhren Richtung Schwarzwassergraben zu. Mitten durch die steil abfallenden Sandsteinflühe sollte ein Pfad hinab in den Graben führen. Ich machte mich auf alles gefasst, doch die leise gehegte Befürchtung, schlimmstenfalls umkehren zu müssen, kippte in frohe Begeisterung um, fand ich doch einen in den Sandstein gehauenen Weg vor, der sich in erstaunlich gutem Zustand präsentierte. Einzig zwei umgekippte und ineinander verkeilte Bäume versperrten mir kurz vor dem Talgrund den Weg, was mich zu einer turnerischen Aktion zwang. Unten angelangt, folgte ich den Topografen von Swisstopo und suchte vergeblich den auf meiner Karte eingezeichneten Steg über den Trüebbach. Also hangelte ich mich über angeschwemmtes Holz hinüber, um auf dem Trasse eines kaum mehr sichtbaren Pfades den Gegenanstieg nach der Sollmatt in Angriff nehmen zu können. Auch hier versperrten mir umgekippte Bäume den Weg. Wenige Meter nach der Überwindung dieses Hindernisses stand ich auf einem guten Steig, der sich indes von der anderen Seite des Hangfusses hier hochschlängelte. Auch hier stimmte also die Realität nicht mehr mit der Karte überein … Dieser Weg war zwar nicht so spektakulär wie sein gegenüberliegender Nachbar, aber dennoch erwähnenswert, musste er doch in früherer Zeit eine gewisse Bedeutung gehabt haben, was auch dem Inventar Historischer Verkehrswege (IVS) nicht entgangen ist und beide Abschnitte in ihrem umfangreichen Werk dokumentiert haben. 

Der restliche Verlauf der Etappe war mir aus vorhergehenden Wanderungen zu weiten Teilen bereits vertraut. Beeindruckt war ich indes vom Wanderweg, den die Sense im vergangenen November zwischen dem Heitibüffel und der Sensematt arg malträtiert und teilweise ganz weggeschwemmt hatte. Das Element Wasser wird denn auch auf der 19. Etappe dieser Spiralwanderung ein Thema sein, geht es doch zum zweiten Mal mit dem Packraft über den Wohlensee. Bis es soweit sein wird, dürfte es jedoch Mai werden.

Eine ausführliche Bildstrecke zur Etappe von Toffen nach Thörishaus Dorf gibt es hier.

7. Februar 2024

Für nes Füfi Brot

Erika Wiedmer-Mani: Für nes Füfi Brot,
Weber Verlag, Thun-Gwatt, 2011
Erika Wiedmer nimmt uns in ihrem stimmungsvollen Erzählband mit auf ihren Bergbauernhof. In humorvollen, alltäglichen und oft auch nachdenklich stimmenden Geschichten gewährt sie Einblick in ihren Alltag und lässt uns teilhaben an ihrem Erinnerungsschatz. Vieles mag uns heute entbehrungsreich erscheinen – Erika Wiedmer hat das nie so empfunden.

Nach wie vor verbringt sie zusammen mit ihrer Familie, den Kindern und den Grosskindern den Sommer auf der Alp. Ihre Erinnerungen schreibt sie im Dialekt ihres Tales: dem Diemtigtal. (Klappentext)

5. Februar 2024

26 Kantone 26 Wanderungen – 7

Die siebte Wanderung im Rahmen meines Jahresprojektes widmete sich voll und ganz der westlichsten Ecke der Schweiz. Von Chancy ging ich der Rhone entlang zum westlichsten Punkt unseres Landes (Grenzstein 1.5) und folgte hernach recht lange der Landesgrenze, ehe ich durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet schritt und schliesslich in La Plaine zurück an die Rhone fand. Was der Kanton Genf in seiner ebenfalls westlichsten Ecke zu bieten hat, ist schlicht und ergreifend phänomenal! Über das Projekt: Für 2024 habe ich mir vorgenommen, jeden Kanton mindestens ein Mal fussgängerisch zu beehren. Die Liste wird nach jeder Begehung eines Kantons erneut publiziert. 


 Route km  Datum 
AG  Seon – Lütisbuech – Brunegg 15,5  27.01.2024
AI       
AR   Herisau – Ober Waldstatt – Urnäsch 14,3 19.01.2024
BE   Riedtwil – Rütschelen – Langenthal 17,0 03.01.2024 
BL       
BS       
FR       
GE   Chancy – Champlong – La Plaine 14,2  03.02.2024
GL       
GR       
JU       
LU       
NE   Les Sagnettes – St-Sulpice – Les Verrières  14,0 12.01.2024 
NW       
OW       
SG       
SH      
SO  Olten – Rumpelhöchi – Hägendorf 10,4   16.01.2024
SZ      
TG      
TI       
UR       
VD       
VS       
ZG   Sihlbrugg – Edlibach – Oberägeri 13,9   01.01.2024
ZH       

3. Februar 2024

Die Schweiz in Listen

Hannes Bertschi: Die Schweiz in Listen,
Fona Verlag, Lenzburg, 2012
Typisch Schweiz? Das vielseitige Nachschlaegewerk enthält Ratings, Listen und Tabellen; es führt Zahlen, Daten und Fakten auf und berichtet prägnant von Menschen, Ereignissen und Einzigartigkeiten, exklusiv und erstmalig für die Schweiz. Darüber hinaus wirft es einen aktuellen Blick auf ein Land in Bewegung. Lesevergnügen, überraschende Informationen, staunenswerte Fakten und eine wunderbare Grundlage für Ratespiele! (Klappentext)

Themen: Schweiz, Land und Leute, Bauen und Wohnen, Natur, Kultur, Essen und Trinken, Sport, Politik, Medien, Reisen und Tourismus, Wirtschaft, Wissenschaft, Religion, Panorama

28. Januar 2024

26 Kantone 26 Wanderungen – 6


Die sechste Wanderung im Rahmen meines Jahresprojektes führte mich mehrheitlich durch die Wälder rund um Lenzburg, Besteigung des 45 Meter hohen Esterliturms inbegriffen. Auf das Wintermärchen im Appenzellischen von vor neun Tagen folgte ein schon fast frühlingshafter Spaziergang. Über das Projekt: Für 2024 habe ich mir vorgenommen, jeden Kanton mindestens ein Mal fussgängerisch zu beehren. Die Liste wird nach jeder Begehung eines Kantons erneut publiziert. 


 Route km  Datum 
AG  Seon – Lütisbuech – Brunegg 15,5  27.01.2024
AI       
AR   Herisau – Ober Waldstatt – Urnäsch 14,3 19.01.2024
BE   Riedtwil – Rütschelen – Langenthal 17,0 03.01.2024 
BL       
BS       
FR       
GE       
GL       
GR       
JU       
LU       
NE   Les Sagnettes – St-Sulpice – Les Verrières  14,0 12.01.2024 
NW       
OW       
SG       
SH      
SO  Olten – Rumpelhöchi – Hägendorf 10,4   16.01.2024
SZ      
TG      
TI       
UR       
VD       
VS       
ZG   Sihlbrugg – Edlibach – Oberägeri 13,9   01.01.2024
ZH       

26. Januar 2024

Endstation Belalp

Mirjam Britsch: Endstation Belalp,
Xanthippe Verlag, Zürich, 2009
Im Sommer 1862 verlegt der London Alpine Club seine jährliche Versammlung in die Schweizer Berge, genauer gesagt ins Hotel Belalp beim Aletschgletscher. Es ist der Lieblingsort von Professor James McGregor, dem erfolgreichen Gletscherforscher und Alpinisten, der heuer in Begleitung seiner frisch angetrauten Braut Penelope Lancaster anreist. Doch schon am Morgen nach seiner Ankunft im Hotel wird der Professor offenbar Opfer einer tragischen Medikamentenverwechslung. Hôtelière Amalia Germaniers Umsicht ist gefragt und ihre Nerven werden aufs Äusserste strapaziert.

Ein klassisches Whodunit, das vor exotischer Bergkulisse atmosphärisch dicht die unterschiedlichsten Temperamente, Ambitionen und Kulturen aufeinanderprallen lässt und zugleich lebhaft Einblick gewährt in die abenteuerlichen Anfänge der Alpinismusgeschichte.
(Klappentext)

VS: Belalp

23. Januar 2024

Land der Winde

Gerhard Meier: Land der Winde, 
Suhrkamp, Frankfurt a.M., 1997
«Land der Winde», Abschluss der Amrainer Tetralogie, schreibt, mit Worten musizierend, Gerhard Meiers dichterische Gegenwelt fort. Amrain taucht wieder auf – ein Dorf am Schweizer Jurasüdfuss – und in Amrain der Erzähler, Rudolf Bindschädler, mit seinem in der Zwischenzeit verstorbenen Freund Kaspar Baur.

Bei Meier zählt nicht der Plot, sondern jeder einzelne Satz, ja jedes Wort, und nie wird bei ihm die Sprache zum blossen Transportmittel für «Handlungen» oder «Ereignisse» degradiert. Allerdings sieht Gerhard Meier das pure Dasein ganz alltäglicher und gewöhnlicher Dinge als ereignishaft und erkennt in der immerwährenden Wiederholung unserer einfachsten und selbstverständlichsten Handlungen das innerste Geheimnis des Lebens, dem seine Kunst entsprechen möchte.
(Klappentext)

BE: Niederbipp (Amrain), SO: Stadt Solothurn