29. Februar 2024

Seegrund

Volker Klüpfel, Michael Kobr: Seegrund,
Piper, München, 2008
Statt Kässpatzen essen zu dürfen, muss Kluftinger, der kultige Kommissar aus Kempten, seinen neuen Fall lösen: Im Allgäu liegt verwunschen im Wald der Alatsee, den viele Geheimnisse umgeben. Dort macht Kluftinger eine schreckliche Entdeckung – in einer riesigen roten Lache liegt ein lebloser Taucher. Ein fürchterliches Blutbad? Bald stellt sich heraus, dass bei bestimmten Witterungsverhältnissen eine seltsame organische Substanz in dem See nach oben treibt. Was aber ist mit dem Taucher geschehen? Kluftinger, der diesmal bei den Ermittlungen sehr zu seinem Missfallen weibliche Unterstützung von der Kripo Füssen erhält, steht lange vor einem Rätsel. Der Schlüssel zur Lösung des Falles muss tief auf dem Grund des geheimnisvollen, sagenumwobenen Sees liegen. Viele scheinen etwas zu wissen, doch überall trifft der Kommissar auf eine Mauer des Schweigens … Kluftingers dritter Fall von dem erfolgreichen Allgäuer Autoren-Duo Volker Klüpfel und Michael Kobr.
(Inhaltsangabe im Buch)

D: Alatsee (Hauptschauplatz), Schloss Neuschwanstein, Schloss Hohenschwangau, Forggensee, Füssen, Kempten, Skigebiet Fellhorn, Altusried

26. Februar 2024

Der Hufschmied von Heimiswil

Freiluft-Pediküre bei Heimiswil  

Kürzlich widmete ich mich einmal mehr der Begehung sämtlicher offiziellen Wanderwege des Kantons Bern. Ich zog von Rüegsbach nach Burgdorf. Topografisch betrachtet bedeutete dies die Überschreitung der zwei letzten Hügelketten des unteren Emmentals bis zu dessen Pforte. Eine beeindruckende Angelegenheit, da einem einmal mehr bewusst wird, wie abgelegen und doch so nah von der Stadt Burgdorf mitunter gelebt und gewohnt wird. Gerne hebe ich an dieser Stelle drei Punkte hervor, welche diese Wanderung zusätzlich geprägt haben:

  1. Im Rucksack führte ich einen neuen, lediglich 300 Gramm leichten Poncho mit, der auch als Tarp verwendet werden kann. Trotz des geringen Gewichtes misst die Plane erstaunliche 270 x 170 cm. In einem kleinen Waldstück oberhalb von Rüegsbach machte ich einen Testaufbau, um im Falle eines Falles die notwendigen Handgriffe schon einmal geübt zu haben.
  2. Auf dem Abstieg nach Heimiswil gelangte ich an einem Pferdehof vorbei, wo ein mobiler Hufschmied gerade zugange war. Ich hielt an und schaute dem Handwerker interessiert zu.
  3. Die sogenannte «Leuenhohle» bildete den Abstieg von der letzten Hügelkette hinab in Richtung Burgdorf. Der beeindruckende Hohlweg führt durch Sandsteinmolasse und diente einst als Hauptverbindung zwischen Bern und Luzern und somit auch als Pilgersteig nach Santiago de Compostela.
Auch wenn die Route lediglich 12,6 Kilometer lang war, bot sie mir doch einiges. Einige der Eindrücke gibt es hier als kleine Fotostrecke.

25. Februar 2024

Bis das Ross im Himmel ist

Stef Stauffer: Bis das Ross im Himmel ist,
Lokwort, Bern, 2014
Dass der Bub des Sattlers in ein bewegtes Umfeld hineingeboren wird, ist sein Glück. Er wächst auf in diesem Alltag, wo das Brichten, Plagieren und Wüsttun genauso dazugehören wie das stete Kommen und Gehen der Kundschaft in der Werkstatt – in einer Zeit, in der Freude und Leid ganz nah zusammen sind und das Pech vom Wetter abhängt. Wo man das Glück beim Zwirbele findet und den Schatz auf der Schiffschaukel.

Als feinsinniger Beobachter realisiert er, wie der Fortschritt sein Dorf verändert. Wie die Pferde von ersten Traktoren abgelöst werden und der Opel Kapitän Einzug hält. Die Stimmung des Cupfinals dringt über die Stadtgrenze hinaus bis in sein Dorf, und im Musikunterricht macht ein Tonbandgerät Furore. So nimmt der Bub auf, was zu fassen ist, und öffnet damit eine Tür in die Vergangenheit. wie sie präsenter nicht sein kann. (Klappentext)

23. Februar 2024

Die Anomalie des geomagnetischen Feldes südöstlich von Domodossola

Urs Mannhart: Die Anomalie des
geomagnetischen Feldes südöstlich
von Domodossola, Bilger, Zürich, 2006
Mit möglichst wenig Gepäck reisen. Zeitung, Schokolade, Unterwäsche, ein Buch, eine fast leer getrunkene Wasserflasche, Geld und Ausweis in der Jacke. Festsitzen auf dem Mittelmeridian der geomagnetischen Weltvermessung. Und fragen: Warum ein Mensch eine solche Mühsal auf sich nimmt: Alle vierzehn Tage ewige Stunden und Hunderte von Schienenkilometern in einem Nachtzug von Basel nach Roma-Tiburtina, nur um sich wund zu lieben, nur um dann wieder zwölf Tage alleine zu sein. (Klappentext)

BS: Stadt Basel I: Domodossola, Rom

21. Februar 2024

26 Kantone 26 Wanderungen – 9


Die neunte Wanderung im Rahmen meines Jahresprojektes ging von Arbaz nach Ardon. Das war feinstes Mittelwallis an einem viel zu warmen Februartag. Es flatterten die Schmetterlinge, es raschelten die Eidechsen, es blühten die ersten Waldblümchen. Im Zentrum der Tour standen zwei Suonen, die man hier Bisses nennt. Mehr darüber bei anderer Gelegenheit. Zum Projekt: Für 2024 habe ich mir vorgenommen, jeden Kanton mindestens ein Mal fussgängerisch zu beehren. Die Liste wird nach jeder Begehung eines Kantons erneut publiziert. 


 Route km  Datum 
AG  Seon – Lütisbuech – Brunegg 15,5  27.01.2024
AI       
AR   Herisau – Ober Waldstatt – Urnäsch 14,3 19.01.2024
BE   Riedtwil – Rütschelen – Langenthal 17,0 03.01.2024 
BL       
BS       
FR       
GE   Chancy – Champlong – La Plaine 14,2  03.02.2024
GL       
GR       
JU       
LU       
NE   Les Sagnettes – St-Sulpice – Les Verrières  14,0 12.01.2024 
NW       
OW       
SG       
SH      
SO  Olten – Rumpelhöchi – Hägendorf 10,4   16.01.2024
SZ      
TG      
TI       
UR       
VD       
VS   Arbaz – Chandolin – Ardon 17,9 19.02.2024 
ZG   Sihlbrugg – Edlibach – Oberägeri 13,9  01.01.2024
ZH   Zürich HB – Küsnacht – Meilen 16,8 17.02.2024 

20. Februar 2024

26 Kantone 26 Wanderungen – 8

Über die achte Wanderung – der Kanton Zürich war an der Reihe – im Rahmen meines Jahresprojektes habe ich im Post vom 18.2. bereits berichtet. Über das Projekt: Für 2024 habe ich mir vorgenommen, jeden Kanton mindestens ein Mal fussgängerisch zu beehren. Die Liste wird nach jeder Begehung eines Kantons erneut publiziert. 


 Route km  Datum 
AG  Seon – Lütisbuech – Brunegg 15,5  27.01.2024
AI       
AR   Herisau – Ober Waldstatt – Urnäsch 14,3 19.01.2024
BE   Riedtwil – Rütschelen – Langenthal 17,0 03.01.2024 
BL       
BS       
FR       
GE   Chancy – Champlong – La Plaine 14,2  03.02.2024
GL       
GR       
JU       
LU       
NE   Les Sagnettes – St-Sulpice – Les Verrières  14,0 12.01.2024 
NW       
OW       
SG       
SH      
SO  Olten – Rumpelhöchi – Hägendorf 10,4   16.01.2024
SZ      
TG      
TI       
UR       
VD       
VS       
ZG   Sihlbrugg – Edlibach – Oberägeri 13,9   01.01.2024
ZH   Zürich HB – Küsnacht – Meilen 16,8 17.02.2024 

18. Februar 2024

Die 10 Meilen nach Meilen

Der Traum eines jeden Urbanwanderers: eine saubere öffentliche Toilette mit Seife und Papierhandtüchern, wie z.B. jene des Friedhofs von Herrliberg.

Die gestrige Wandertat führte mich vom Zürcher Hauptbahnhof durch die Armenviertel der Goldküste nach Meilen. Das waren gut 16 Kilometer Asphalt vom Feinsten, begleitet vom vierrädrigen Krösus-Sound aus den Häusern Porsche, Ferrari, BMW, Audi, Range Rover, Mercedes und Tesla – letztere Karren waren nur deshalb nicht leise, weil es die ersten drei Stunden regnete und nasse Strassen bekanntlich mehr Lärm verursachen, egal, über welchen Antrieb die hochtourigen Rollstühle verfügen. 

Ich hatte mich schon bei der Planung der Route auf einiges gefasst gemacht, insbesondere was die Pinklerei anbelangt, denn von Zürich bis Meilen ist, bis auf die paar hundert Meter vor Meilen, alles zugebaut. Die Rettung kam dann in Form eines nicht abgeschlossenen Baustellen-Toi-Tois in Küsnacht sowie der bislang feudalsten Friedhofstoilette, der ich bislang ansichtig geworden bin, im vorliegenden Fall war es jene von Herrliberg.

Und selbstverständlich gab es auf diesen 10 Meilen nach Meilen unglaublich viel zu sehen. Einen Augenschmaus davon gibt es hier.

16. Februar 2024

13 wahre Geschichten

Alex Capus: 13 wahre Geschichten,
dtv, München, 2006
Menschen unterschiedlichster schweizerischer Herkunft versammelt Capus in seinen 13 wahren Geschichten. Im Stil alter Chroniken erzählt Capus, distanziert und leise belustigt, von kauzigen Patrioten, freundlichen Spinnern und glücklosen Erfindern, von mutigen Auswanderern, rauflustigen Söldnern und liebenswerten Betrügern – radikale Individualisten allesamt, deren Widerstand gegen jede Form der Fremdherrschaft sich in höchst unterschiedlichen unerhörten Begebenheiten ausdrückt. Ein Blick in den Anhang des Buches zeigt: All diese skurrilen Geschichten scheinen wahr zu sein. Auf der Basis von Dokumentationen, akademischen Untersuchungen und Zeitzeugenberichten entwirft Capus seine historischen Miniaturen – Episode um Episode entsteht so eine Art Anti-Hausbuch von vierhundert Jahren schweizerischer (Kultur-) Geschichte: Mit anachronistischem Gestus wird landläufiger Patriotismus gegen den Strich gebürstet, mit frohlockender Lust am zivilen Ungehorsam seiner Helden stellt Capus sich in die Tradition Gottfried Kellers, der vor hundert Jahren mit seinen Zürcher Novellen dem Biedersinn seiner Landsleute schon einmal einen kritischen Spiegel vorgehalten hat. Und gleichzeitig führt er uns vor Augen, an welch ungewöhnlichen Schicksalen Menschen wachsen oder zugrunde gehen. (Inhaltsangabe im Buch)

14. Februar 2024

Lieber Leo

Hansjörg Schneider: Lieber Leo,
Benziger, Zürich/Köln, 1980
Dieser lange Brief an den toten Freund handelt vom Abschiednehmen: von der geliebten Frau, die ihn verlassen hat, vom Freund, der knapp 40-jährig, an einem Herzinfarkt gestorben ist, von der Mutter, deren lange zurückliegenden Selbstmord er nie überwunden hatte. Er handelt vom Schmerz des Abschieds und vom Annehmen von Trennung und Verlust.

Doch ist dieser Roman auch eine Standortbestimmung, stellvertretend vollzogen für eine Generation, die in der restaurativen Enge der 50er-Jahre aufgewachsen, sich den Zugang zu Jazz, Existenzialismus und Beat erkämpfte, die die 68er-Unruhen zwar bewusst, aber als 30-Jährige schon nicht mehr ganz dazugehörig erlebte und die, nun 40 geworden, Berufsroutine und Karriere plötzlich als schal empfindet. 

Zugleich spricht hier ein Mann, der, in patriarchalischen Vorstellungen aufgewachsen, versucht, mit dem neuen Selbstverständnis der Frau zurechtzukommen, der sich in seiner Männlichkeit verletzt fühlt und doch um Verständnis bemüht.

Dieser scheinbar spontan erzählte, tatsächlich sehr durchdacht komponiere Roman ist gefühlvoll und spröde zugleich. Die Stimmungen und Schauplätze wechseln rasch – vom Tessin über Basel, Paris im Mai 68, nach Kalifornien, Mexiko und schliesslich nach Berlin. Und so entwickelt dieses Buch bei aller bewusst eingesetzten schweizerischen Färbung ein mitreissende Erzähltempo, das einem stärker aus der angelsächsischen denn aus der deutschsprachigen Literatur vertraut ist. (Klappentext)

AG: Zofingen BE: Emmental (Region Affoltern) BS: Stadt Basel TI: Carona, Lugano Morcote, Melide UR: Maderanertal D: Frankfurt, Berlin F: Paris USA: San Franzisco, Carmel MEX: San Felipe

7. Februar 2024

Für nes Füfi Brot

Erika Wiedmer-Mani: Für nes Füfi Brot,
Weber Verlag, Thun-Gwatt, 2011
Erika Wiedmer nimmt uns in ihrem stimmungsvollen Erzählband mit auf ihren Bergbauernhof. In humorvollen, alltäglichen und oft auch nachdenklich stimmenden Geschichten gewährt sie Einblick in ihren Alltag und lässt uns teilhaben an ihrem Erinnerungsschatz. Vieles mag uns heute entbehrungsreich erscheinen – Erika Wiedmer hat das nie so empfunden.

Nach wie vor verbringt sie zusammen mit ihrer Familie, den Kindern und den Grosskindern den Sommer auf der Alp. Ihre Erinnerungen schreibt sie im Dialekt ihres Tales: dem Diemtigtal. (Klappentext)

5. Februar 2024

26 Kantone 26 Wanderungen – 7

Die siebte Wanderung im Rahmen meines Jahresprojektes widmete sich voll und ganz der westlichsten Ecke der Schweiz. Von Chancy ging ich der Rhone entlang zum westlichsten Punkt unseres Landes (Grenzstein 1.5) und folgte hernach recht lange der Landesgrenze, ehe ich durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet schritt und schliesslich in La Plaine zurück an die Rhone fand. Was der Kanton Genf in seiner ebenfalls westlichsten Ecke zu bieten hat, ist schlicht und ergreifend phänomenal! Über das Projekt: Für 2024 habe ich mir vorgenommen, jeden Kanton mindestens ein Mal fussgängerisch zu beehren. Die Liste wird nach jeder Begehung eines Kantons erneut publiziert. 


 Route km  Datum 
AG  Seon – Lütisbuech – Brunegg 15,5  27.01.2024
AI       
AR   Herisau – Ober Waldstatt – Urnäsch 14,3 19.01.2024
BE   Riedtwil – Rütschelen – Langenthal 17,0 03.01.2024 
BL       
BS       
FR       
GE   Chancy – Champlong – La Plaine 14,2  03.02.2024
GL       
GR       
JU       
LU       
NE   Les Sagnettes – St-Sulpice – Les Verrières  14,0 12.01.2024 
NW       
OW       
SG       
SH      
SO  Olten – Rumpelhöchi – Hägendorf 10,4   16.01.2024
SZ      
TG      
TI       
UR       
VD       
VS       
ZG   Sihlbrugg – Edlibach – Oberägeri 13,9   01.01.2024
ZH       

3. Februar 2024

Die Schweiz in Listen

Hannes Bertschi: Die Schweiz in Listen,
Fona Verlag, Lenzburg, 2012
Typisch Schweiz? Das vielseitige Nachschlaegewerk enthält Ratings, Listen und Tabellen; es führt Zahlen, Daten und Fakten auf und berichtet prägnant von Menschen, Ereignissen und Einzigartigkeiten, exklusiv und erstmalig für die Schweiz. Darüber hinaus wirft es einen aktuellen Blick auf ein Land in Bewegung. Lesevergnügen, überraschende Informationen, staunenswerte Fakten und eine wunderbare Grundlage für Ratespiele! (Klappentext)

Themen: Schweiz, Land und Leute, Bauen und Wohnen, Natur, Kultur, Essen und Trinken, Sport, Politik, Medien, Reisen und Tourismus, Wirtschaft, Wissenschaft, Religion, Panorama