16. September 2014

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Später gelangte ich zu einem Sportplatz mit dem seltsamen Namen Fin du Monde und wurde Zeuge skurriler Szenen. Auf dem Rasen trainierte eine Fussballmannschaft. Ihr Trainer brüllte den Spielern in unverständlichen Lauten Anweisungen zu. Dabei gestikulierte er wild rudernd mit beiden Armen. Ein Fernseh-Team filmte vom Spielfeldrand, und ein kleines Rudel Fotojournalisten hielt seine monströsen Teleobjektive im Anschlag. Ich sass auf einer Bank und schaute dem offenbar wichtigen Treiben zu. Nach einer Weile schoben sich zwei betagte Frauen ins Bild. Sie kamen auf der Leichtathletikbahn, die das Fussballfeld umgab, mit Rollatoren daher. Als die Damen auf meiner Höhe waren, sprach ich sie an. Ob sie vielleicht wüssten, welche Mannschaft hier am Trainieren sei, fragte ich.
     «Mais Monsieur, vous ne le savez pas? C'est l'équipe nationale des Émirats arabes unis!», sagte mir die kleinere der beiden.
    «On en parle depuis des jours déjà,» schob die grössere nach.
    Ach du heiliger Bimbam, dachte ich. Die Nationalmannschaft der Vereinigten Arabischen Emirate trainiert in der Schweiz. Ausgerechnet am «Ende der Welt». Ich bedankte mich für die kompetente Antwort und begab mich an den Spielfeldrand, wo der Trainer seine Mannschaft gerade erst um sich gescharrt hatte. 
     «Al chued hem bala, sai moham nassa! Nassa, nassa, nassa! Muhamar, ham sa sala ham chued lem hem mem cham asser. Abdel, tu el ned Nasser balabala ham blabla blabla cham said! Sidi, nada hem stop hem balabala chued duech lama el hama. Allah, wadi lasser chom hued, chom gued. Inschallah!»
    So oder ähnlich instruierte der in einen Al Fatah-Fetzen gehüllte Kopf die verschwitzten Mannen mit messianischem Eifer, derweil die Canons und Nikons der Presseleute im Maschinengewehr-Modus ratterten .

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