21. März 2017

Staub im Paradies

Ernst Solèr: Staub im Paradies; Grafit,
Dortmund, 2009
Fred Staub, neu ernannter Kommandant der Zürcher Kantonspolizei, wollte in Sri Lanka eigentlich nur seine Tochter Anna besuchen, die dort in einem Forschungsprojekt arbeitet. Als jedoch einer der Schweizer Wissenschaftler vor Staubs Augen aus dem Hinterhalt erschossen wird, beginnt er gemeinsam mit dem sri-lankischen Polizisten Verasinghe, die Hintergründe der Tat zu ermitteln. Zeitgleich bitten Staubs ehemalige Zürcher Kollegen um Mithilfe: Staub soll sich im familiären Umfeld eines in Zürich ermordeten Tamilen umsehen, der in Sri Lanka beheimatet war. Bei seinen Nachforschungen trifft Staub auf einen einflussreichen Militär, einen schwerreichen Deutschen und einen hochrangigen Koordinator der Schweizer Tsunamihilfe. Die drei sind alles andere als begeistert über Staubs Bemühungen, Licht ins Dunkel zu bringen … (Klappentext)

ZH: Zürich, Thalwil, Hütten, Hüttnerseeli SRI: Sri Lanka

17. März 2017

Staub im Wasser

Ernst Solèr: Staub im Wasser, Grafit,
Dortmund, 2007
Fred Staub, Hauptmann der Zürcher Kantonspolizei, bekommt es mit einer ungewöhnlich brutalen Mordserie zu tun: Binnen kürzester Zeit werden die Leichen von drei Schweizer Treuhändern gefunden – allen fehlt der Kopf. Auffällig an den Tatorten sind rätselhafte orangefarbene Graffiti, deren Bedeutung sich den Ermittlern aber nicht erschliesst. Dafür finden sie bald heraus, dass die Toten durch äusserst dubiose Geschäftspraktiken miteinander verbunden waren und einen Grossteil ihrer gemeinsamen Klienten um viel Geld gebracht hatten. Im Umfeld der drei Ermordeten gibt es einen weiteren Finanzakrobaten – und der trägt seinen Kopf noch fest auf den Schultern. Staub wird klar, dass er den Mann nur retten kann, wenn es ihm gelingt, die Graffiti-Botschaften zu entschlüsseln. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. (Klappentext)

TI: Lavertezzo ZG: Zug, Cham, Unteräger ZH: Zürich, Leimbach, Kilchberg, Küsnachter Tobel, Andelfingen, Alten, Meilen, Winterthur, Sihl, Thur

14. März 2017

Alles zu Fuss

Freddy Langer: Alles zu Fuss, Ellert &
Richter, Hamburg, 2009
Keine Metapher bildet unser Leben überzeugender ab als das Gehen. Ob es nun auf- und abgeht oder immer weiter. Wie geht's, fragen wir sogar, wenn wir uns bei jemandem nach seinem Befinden erkundigen. In keiner anderen Tätigkeit ist man auch mehr bei sich selbst. «Geht weiter», sollen Buddhas letzte Worte an seine Schüler gewesen sein. Freddy Langer, leitender Redakteur des Reiseteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hat ihn beim Wort genommen. Überall auf der Welt ist er losgezogen, zu Fuss, hier für einige Tage, dort für einige Wochen. Berge hinauf, über schier endIose Ebenen hinweg oder einfach von einem Ende einer Stadt zum anderen. Weil sein Blick dabei keineswegs nur nach innen gerichtet war, hat er stets viel zu erzählen. Mal sind seine Geschichten amüsant, wenn er sich mit dem falschen Wanderführer in Portugal hoffnungslos verirrt, mal dramatisch, wenn die Expedition zum Nordpol in einen arktischen Sturm gerät. (Klappentext)

13. März 2017

Cézanne in Zürich

Gerlinde Michel: Cézanne in Zürich, orte,
Oberegg, 2008 
Eine Serie von Kunstdiebstählen verunsichert die Region Zürich; Kommissar Markus Felchlin und sein Team von der Zürcher Kriminalpolizei ermitteln seit Wochen ohne jeden Erfolg. Endlich kommt ein Hinweis aus dem kriminellen Untergrund, dass auch ein gestohlener Cézanne in Umlauf sei – doch damit wächst bloss die Verwirrung. Stimmt dieses Gerücht? Jagen die Ermittler einer einzigen Diebesbande hinterher, oder sind es mehrere? Und was geschieht mit den gestohlenen Kunstwerken? Felchlin wagt es, die Cézanne-Geschichte ernst zu nehmen. Er inszeniert eine verdeckte Ermittlung und übernimmt darin selber die riskante Hauptrolle. Bis fast zum Schluss bleibt er ahnungslos, wer sein Gegenspieler wirklich ist.

Wieder wagt sich Gerlinde Michel mit ihrem neuen Krimi an ein ungewöhnliches Thema von beklemmender Aktualität. Und auch diesmal gelingt ihr eine farbige, temporeiche Geschichte, welche mit subtiler Spannung fesselt und einen nicht loslässt, bis man das Buch ganz zu Ende gelesen hat!

BE: Bern TI: Lugano ZH: Zürich, Zollikon, Zollikerberg, Wettswil, Knonau, Knonauer Amt D: Hertingen, Bellingen GB: Oxford

9. März 2017

Wanderer durch die Zeit

Colin Fletcher: Wanderer durch die Zeit,
Diana, Zürich/München, 2001.
Dieser unprätentiöse Abenteuerbericht in der Tradition von Henry D. Thoreau ist in den Vereinigten Staaten ein Longseller, ein zeitloser Klassiker, der zum Urahn aller heutigen Naturerlebnisbücher wurde. Colin Fletcher berichtet davon, wie er als erster Mensch den Grand Canyon, das enorme Flusstal des tief eingegrabenen Colorado River, in zwei Monaten der Länge nach durchwandert. Sein oft anstrengender und psychisch herausfordernder Weg löst in ihm eine grosse Wandlung aus: Der schwergewichtige Mensch, der in den Canyon einsteigt, präsentiert sich am Ende als durchtrainiert und leistungsfähig. Am Anfang steht ein durchaus schmerzhafter Prozess der Loslösung von allem Gewohnten, eine mühsame Anpassung an das einfache Leben – seine Hauptnahrungsmittel sind Kartoffeln und Pemmikan –, am Schluss der Reise aber hat der Wanderer Angst vor der Wiederbegegnung mit der Zivilisation. Auf suggestive Weise erzählt Colin Fletcher von seinen Abenteuern, von Begegnungen mit Wildpferden und Klapperschlangen, von der Auseinandersetzung mit der «toten Natur» – Fels, Sand und Wasser – und von der unendlichen Stille, in der lediglich der Gaskocher überlaut zischt. Lesenswert ist dieses Buch nicht nur als Kultbuch vieler Besucher des Grand Canyon, sondern auch, weil es vor der Zerstörung eines der grössten Naturdenkmäler unserer Erde warnt. (Inhaltsangabe zum Buch)

Colin Fletcher gilt mit seinen zahlreichen Buchveröffentlichungen in den USA als «Hohepriester» der Extremwanderer und Abenteurer. Er wurde 1922 in Wales geboren, wuchs in England auf und tat im Zweiten Weltkrieg Dienst bei den Royal Marines. Danach war er Farmer in Kenia, Strassenbauarbeiter im damaligen Rhodesien und später Goldsucher in Kanada. 1958 wanderte er einen Sommer lang 1000 Meilen von Mexiko bis Oregon durch die Wüsten und über die Berge Kaliforniens. Er lebte zuletzt in Kalifornien, wo er 2007 verstarb. Auf dem Weg zu Fuss an eine Veranstaltung in seiner Heimatstadt wurde Fletcher von einem Auto angefahren und tödlich verletzt.

5. März 2017

Wanderliteratur und mehr

Über meine Wandererlebnisse berichte ich in Buchform. Besuchen Sie die Website meines Verlages, der Edition Wanderwerk. Sie finden dort auch eine Auswahl historischer Reiseberichte und in Vergessenheit geratener Literatur.

2. März 2017

Die Tragik der Steinhauer vom Hauenstein

Abraham E. Fröhlich: Die Verschüttung
im Hauenstein,
Edition Wanderwerk,
2017
Soeben ist aus meiner Druckerei das neuste Werk der Edition Wanderwerk erschienen: Abraham Emanuel Fröhlichs Erzählung Die Verschüttung im Hauenstein. Am 28. Mai 1857 ereignete sich beim Bau des Hauenstein-Scheiteltunnels ein tragisches Unglück, bei dem insgesamt 63 Tunnelarbeiter ihr Leben verloren. Abraham Emanuel Fröhlich nahm diese Tragödie zum Anlass, die Liebesgeschichte von Andreas und Margarita, einem Bauernknecht und einer Magd aus dem Schwarzwald, in eine ergreifende Erzählung zu packen. Währenddem Andreas die schlecht bezahlte Stelle als Knecht aufgibt und sich als Tunnelarbeiter am Hauenstein anstellen lässt, bleibt Margarita in Deutschland zurück. Beide hoffen sie, nach dem Tunnelbau eine gemeinsame Existenz aufbauen zu können. Doch das Schicksal macht diesem Plan einen Strich durch die Rechnung.

Die Erzählung wird ergänzt mit einer zeitgenössischen Berichterstattung über das Unglück, einem geschichtlichen Abriss über die Entstehung und den Betrieb der beiden Hauenstein-Bahnlinien sowie einem Vorschlag, den Unteren Hauenstein von Olten bis Sommerau zu Fuss zu erkunden.

Es ist dies nach Der Brand in Glarus die zweite Erzählung von A.E. Fröhlich, die in meinem Verlag erscheint.

1. März 2017

Die heulenden Kicker von Courgevaux

Schönes Logo des freiburgischen Fussballclubs Courgevaux. Ich sah es anlässlich meiner Wanderung von Murten nach Matran, über die ich im Beitrag von gestern berichtete. Was aber hat ein Wolf mit Fussball zu tun? Grundsätzlich nicht viel, sind es doch weniger die Tschütteler als deren Supporter, die mit ihren Gesängen manchmal an ein irr gewordenes Rudel Wölfe erinnern. Dennoch hat der Wolf im Club-Logo von Courgevaux seine volle Berechtigung. Der Ort in der Nähe Murtens heisst nämlich auf Deutsch Gurwolf. Verständlich daher, dass selbst das Gemeindewappen einen heulenden Wolf zeigt. Wikipedia erklärt uns, wie es zur Namensbildung kam und was Gurwolf bedeutet:

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1055 unter dem Namen Corgivul. Später erschienen die Bezeichnungen Curgivol (1080), Curgevolt (1142), Corgivolt (1173), Corgevoulx (1558), Gurwolf und Curwolf (1578), Cur Wolff (1668). Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde auch die Schreibweise Courgevaud verwendet. Der Ortsname ist eine Zusammensetzung von corte «Hof» mit dem althochdeutschen Personennamen Gibuld oder Gebawalt (der in der älteren Ortsnamenforschung vorgeschlagene Personenname Giwulf ist aus lautlichen Gründen nicht möglich) und bedeutet damit Hof des Gibuld oder Hof des Gebawalt. Die corte-Namen sind typisch für die im 6. nachchristlichen Jahrhundert entstandenen Siedlungen. Das deutsche -wolf ist eine volksetymologische Anlehnung an den Tiernamen Wolf, der auch im Wappen der Gemeinde erscheint.

Soll noch einer sagen, Fussball bilde nicht!