18. September 2014

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Nach der Ansprache schickte der Cheftrainer die Kicker zurück auf das Spielfeld. Seine Assistenten wies er an, Signalisationshüte in einem bestimmten Abstand zueinander aufzustellen. Ich begab mich zum Fernsehteam und linste auf das Display der Kamera. Es zeigte drei junge Musliminnen, die der Kameramann vom anderen Spielfeldrand herangezoomt hatte. Alle drei trugen sie Kopftücher und hielten ein Spruchband in Arabischer Schrift in die Höhe.
    «Excuse me, can you tell me, what this means», fragte ich den Fernsehmann und deutete mit dem Zeigefinger auf seine Einstellung.
    «Sie chönd scho Schwiizerdütsch rede", antwortete er. «Das isch Arabisch und haisst Ya Muhammad, hal yumkin an tu'tina trikutak?»
    «Oh, Sie sprechen Arabisch», stellte ich anerkennend fest.
    «Scho sicher. Mini Eltere chömmed vo det une und sind vor über driisg Joohr i d Schwiiz iigwanderet. Dihäi hämmer halt immer Arabisch gredet.»
     «Und nun arbeiten Sie für das Schweizer Fernsehen.»
     «Wo dänket Sie hii! Ich schaffe für en arabische Privatsänder. Als einzige Kameramaa i de Schwiiz. Gäile Tschobb, chan ich Ihne säge. Lauft jo fascht nüüt bin öis. Do müend scho d Schüütteler vo den Emirat choge träniere, dänn flippets deet une komplett uus, we mier das im Sportkanal bringed.»
    «Interessant, interessant», gab ich mich interessiert.
    «Gälled Sie.»
    «Ach, und was heisst jetzt dieses Muhammad, hal yumkin an tu'tina trikutak? auf Deutsch?»
    «Mohammed, dörfed mir dis Tricot ha?»

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