Kurt Hutterli: Gaunerblut, Limmat, Zürich, 1990 |
Dieses Buch ist nicht zuletzt deshalb von Belang, da es schonungslos aufzeigt, wie sich das Rechtsempfingen in den vergangenen knapp 170 Jahren gewandelt hat. Für heutige Begriffe haben die Vergehen Bernhart Matters beinahe etwas Sympathisches, und es käme niemandem mehr in den Sinn, einen derart gerissenen Gauner mit dem Tode zu bestrafen.
1821 Bernhart Matter wird am 21.Februar in Muhen, Kanton Aargau, geboren.
1831–35 Schulschwänzerei und kleinere Diebstähle im Dorf.
1836 Konfirmation. Ladendiebstahl in der Bijouterie Cellier in Aarau. Untersuchungshaft und vier Wochen Gefängnis.
1836–38 Maurerlehre.
1839–41 Arbeit als Maurer.
1841 Mehrere Diebstähle. Verhaftung und Verurteilung zu vier Wochen Gefängnis. Heirat mit Barbara Fischer.
1841 Wegen «beschwerten Diebstahls» Verurteilung zu drei Jahren Kettenstrafe in der Strafanstalt Baden.
1847 Arbeit als Maurer beim Kasernenbau in Aarau.
1848–49 Mehrere Einbruchdiebstähle.
1849 Erneute Verhaftung und erster Ausbruch. Weitere Verhaftungen und Ausbrüche.
1850 Festnahme und Verurteilung zu sechzehn Jahren Kettenstrafe. Ehescheidung wegen «peinlicher Bestrafung ». Ausbruch aus der Strafanstalt Baden. Reise über Paris nach Le Havre. Auswanderung nach Amerika scheitert an der medizinischen Untersuchung.
1851 Verhaftung in Erlinsbach. Ausbruch aus dem Gefängnis in Lenzburg. Erneute Verhaftung und Überführung in die Festung Aarburg.
1852 Begnadigungsgesuch mit Vorschlag zur Versetzung in eine französische oder englische Strafkolonie.
1853 Ausbruch aus der Festung Aarburg. Einbrüche und Schmuggel.
1854 Verhaftung in Teufenthal am 2.Januar. Öffentliche Hinrichtung durch das Schwert am 24. Mai in Lenzburg.
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