Andreas Hutter, Franz Six: Einsames Ziel – Yukon, Neumann-Neudamm, Melsungen- Schwarzenberg, 1996 |
Im Februar 1990 waren sie im Süden des Yukon-Territoriums gestartet, nachdem sie drei Monate abseits von jeglicher Zivilisation mit ihren Hunden trainiert hatten. Auf ihrer Tour, die sie quer durch die Mackenzie-Mountains führte, bekamen sie für drei Monate keine andere Menschenseele zu Gesicht. Sie kämpften sich durch bis zu zwei Meter tiefen Pulverschnee, der ihre Tagesetappen bis auf fünf Kilometer schrumpfen liess.
Nach einigen Wochen erreichten sie die windgepeitschten Hochebenen, die Mac Millan Planes. Über diese Plateaus gelangten sie zu den schwer begehbaren Bergtälern der Mackenzie Mountains, die durch steile Pässe miteinander verbunden sind. Im April standen sie am Snake, dem Fluss, der sie zu ihrem Ziel, einem Indianerdorf im äussersten Norden Kanadas, führen sollte. Leider hatte sie inzwischen der Frühling eingeholt. Das Eis auf den Flüssen schmolz.
Kurze Zeit konnten sich die drei Männer mit ihren 16 Huskies noch über wacklige Eisbrücken, schneefreie Flussläufe und immer wieder durchs eiskalte Wasser ein Stück weiter ihrem Ziel nähern; bis Anfang Mai die Natur endgültig den Riegel vorschob. Nur mit Hilfe eines selbstgebauten Flosses war es den Abenteurern möglich, wieder in die Zivilisation zu gelangen.
Der Autor schildert erfreulicherweise nicht nur die spannenden Momente dieser Expedition, sondern auch die ersten Erfahrungen mit Huskies und erzählt mit viel Liebe die Charaktereigenschaften dieser Tiere. Spannende Trappergeschichten gehören in dieses Buch genauso wie Stories von Wölfen und Bären. Dem Leser wird klar, wie unwichtig die zurückgelegte Distanz im Vergleich zu der hautnahen Konfrontation mit der Natur und deren Bewohnern und der zwischenmenschlichen Beziehung in der Dreiergruppe ist.
Das mit begeisternden Fotos illustrierte und mit viel Humor geschriebene Buch zeigt, dass eine Expedition nicht nur hart und gefährlich sein muss, sondern dass ein Unternehmen dieser Art auch schön sein kann. Mit viel Selbstironie erzählt Andreas Hutter von den Fehlern und Mängeln des Trips. Der Leser wird sich ein Schmunzeln und schadenfrohes Lachen an manchen Stellen wohl kaum verkneifen können. (Klappentext)
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