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Werner Schmidli: Der Mann am See,
Ex Libris, Zürich, 1987 |
Jahrelang hat Gunten in Australien gelebt, er hat Java und Tahiti gesehen und es im Leben doch nicht weit gebracht. Nun lebt er in dem verwilderten Garten am See, allein mit seiner Katze, die er Cornichon nennt, «weil sie griesgrämig ist wie die meisten Schweizer». Seine Tage füllt er mit Spaziergängen aus und mit seiner unersättlichen Neugier. Staunend und mit lächelnder Nachsicht beobachtet er, was die Menschen in dieser Kleinstadt umtreibt: die Liebesaffaire des jungen Benz mit der Frau des Radiohändlers, den verbissenen Konkurrenzkampf zweier ehemaliger Geschäftspartner. Doch als der junge Benz am Morgen nach einem Föhnsturm erschlagen auf der Uferpromenade liegt, spürt Gunten, wie seine spöttische Nachsicht dem Gefühl von Schmerz und Zorn weicht. Und so gibt er sich mit den eilfertigen Erklärungsversuchen der Kleinstadtpolizei nicht zufrieden und beginnt selber zu recherchieren. Natürlich spielt dabei auch Eitelkeit und ein Gran Rachsucht mit: Jean, als Kantonspolizist mit der Untersuchung betraut, war eimal Guntens Vorgesetzter.
Dies ist eine spannende Geschichte, psychologisch differenziert, mitreissend erzählt. Zugleich entsteht das liebevolle und genaue Bild eines Landstrichs, der Landschaft um den Murtensee, der Mikrokosmos einer Kleinstadt. (Klappentext)
FR: Murten und Umgebung, Murtensee
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