25. Juni 2020

Oje Olympus!

Wie gestern bekannt wurde, will sich der japanische Olympus-Konzern von seinem traditionsreichen Kamerageschäft trennen, nachdem Smartphones die Branche umgepflügt haben. Die Sparte soll von dem Finanzinvestor Japan Industrial Partners übernommen werden.

Aussen Retro, innen Hightech: Die PEN F ist das unbestrittene Flaggschiff in Sachen Ästhetik.

Das Kamerageschäft von Olympus war in den vergangenen Jahren stetig geschrumpft und brachte zuletzt nur noch gut fünf Prozent der Konzernerlöse ein. Olympus konzentriert sich inzwischen fast ausschliesslich auf medizinische Ausrüstung. Die Entscheidung, bei Kameratechnik aufzugeben, wurde getroffen, nachdem der Bereich auch nach harten Sanierungsmaßnahmen drei Geschäftsjahre in Folge rote Zahlen verbuchte.
Olympus verwies ausdrücklich darauf, dass die Verbesserung der Smartphones den Kameramarkt rapide schrumpfen liess. Vor allem Topmodelle bieten inzwischen dank der Kombination aus mehreren Objektiven und der Bearbeitung per Software immer bessere Bildqualität. Der Deal soll Ende September abgeschlossen werden. Japan Industrial Partners hatte bereits vor einigen Jahren Sony das Notebook-Geschäft abgekauft und weitergeführt.

Sieht aus wie eine echte Spiegelreflex, ist aber eine nette kleine Spiegellose: die OM-D 10 Mark II
 Als Nutzer von Olympus-Kameras und -Objektiven betrübt mich diese Nachricht, selbst wenn sie nicht unerwartet kommt. Es bleibt letztlich nur zu hoffen, dass die neuen Machthaber mit Vernunft zu regieren wissen, denn im Micro-Four-Third-Bereich gibt es nichts Besseres als eben Olympus. Und: So gut die Bildqualität von Smartphones mittlerweile ist, an die praktischen und technischen Vorteile von «echten» Fotokameras werden sie nie anknüpfen können.

Klein, schön und oho! Die Olympus PEN E-PL 8

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