5. Juni 2020

Ein Schatten zuviel

Robert Stalder: Ein Schatten zuviel,
Lenos, Basel, 1995
Richard Röthlisberger, 53, geschieden, Single, hat diesen «etwas polternden Humor der Ehemaligen der St. Galler Hochschule» und wird immer verlegen, wenn er nach seinem Beruf gefragt wird. Eigentlich sei er eine Nichtexistenz, sagt er dann ausweichend, und er lebe davon, dass die Leute nicht dumm sein wollen. In seiner früheren Tätigkeit als Berater hat er sich ein kleines Vermögen erschlichen; jetzt ist er Privatdetektiv mit Spezialgebiet Observationen. Wenn es um Honorare geht, kennt er nichts – ausser das Vokabular natürlich.

Sein neuster Auftraggeber ist genau der Typ, dessen Verdacht auf Ehebruch sich meistens bestätigt. Eine leichte Aufgabe, stellt sich doch heraus, dass die attraktive Paula Affolter, 43, gleich mehrere Liebhaber hat.

Und dann passiert Röthlisberger – vielleicht weil es Sommer ist und im Sommer alles viel leichter wird –, was ihm nicht passieren dürfte: Er verlieb sich in Paula. Und sie sich in ihn. Doch das Glück findet ein jähes Ende: Eines Nachmittags liegt Paula tot in seiner Wohnung – zu der sie keinen Schlüssel hatte.
 

Robert Stalders raffiniert gebuater, aus der Psyche der Hauptfigur entwickelter Roman ist voller Witz un Ironie. (Klappentext)

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