24. Juli 2014

Oh Arvigrat, oh Arvigrat

Es war am Tag nach dem französischen Nationalfeiertag, als ich mich in den Kanton Nidwalden begab, um daselbst ausnahmsweise eine Rundwanderung zu zelebrieren. In Dallenwil bestieg ich die Kabinenbahn und schwebte dem Nebel entgegen zum Wirzweli. Drei Stunden täppelte ich im Wasserdampf herum, ehe sich am Gräfimattstand so was wie eine Aussicht ins Grosse Melchtal auftat. In dieser Konstellation – links ein wenig Panorama, rechts die Nebelwand – beschritt ich den Arvigrat Richtung Ächerlipass. Den schmalen Pfad säumten Alpenblumen en gros. Männertreu, Enziane, Anemonen, Alpenrosen, Arnika und und und. Der Weg war teilweise ausgesetzt, verlief also auf dem Grat, der zu beiden Seiten steil abfiel. Einmal wand sich der Steig um Felsentürme, dann schlängelte er sich der Schrofenflanke entlang. Gegenanstiege wechselten sich in lockerer Folge mit steileren Abstiegen ab. Irgendwann fehlten die Markierungen, obschon die Route als offizieller Bergweg klassiert ist. Die Karte bestätigte mir indes die Richtigkeit meines Kurses. Auf das offene Gelände folgte ein nicht enden wollender Abschnitt im Föhrenwald. Immer noch auf schmalem Grat galt es, sich vor den feuchten Wurzeln in Acht zu nehmen. Dennoch beschloss ich spontan, den Arvigrat – er bildet übrigens die Grenze zwischen Ob- und Nidwalden und die Route verläuft meist auf Obwaldner Seite – also, ich beschloss, den Arvigrat zu meinem Lieblingsgrat zu küren. Die Bildstrecke vermag hoffentlich, meinem Entscheid Nachdruck zu verleihen.

Die Route, ausgehend vom Wirzweli, beging ich im Uhrzeigersinn. Rot der wunderbare Abschnitt Gräfimattstand–Arvigrat, von dem die Bildstrecke handelt.


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