30. Juli 2014

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Meine Stoffhütte war glücklicherweise unversehrt geblieben. Einzig die Schnecken hatten sich über das Innenzelt hergemacht und schleimten nun über das luftdurchlässige Nylon. Ich kroch ins Innere, zog mich aus und machte es mir im halboffenen Schlafsack bequem. Langsam war es an der Zeit, die Fortsetzung meiner Wanderung zu planen. Als erstes kramte ich den kleinen Transistorradio hervor und suchte nach einem lokalen Sender, der über die Wettersituation zu berichten wusste. Ich fand einen hochtourig parlierenden Reporter, der die Lage aus einem etwa 15 Kilometer entfernt gelegenen Ort schilderte. Soweit ich dem Mann folgen konnte, sah es dort um einiges schlimmer aus. Ganze Quartiere stünden unter Wasser, ebenso der kleine Flugplatz ein wenig ausserhalb, japste der Journalist. Die nachfolgend ausgestrahlte Wettervorhersage sprach von weiteren Regenfällen in den kommenden Tagen, was meiner Stimmung nicht gerade zuträglich war. Ich griff dennoch nach der Landkarte, faltete sie auf und überlegte, wie ich am besten aus Maubrac fort kam.

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