15. Juli 2014

Herr Gott der armen Seelen

Felice Filippini: Herr Gott der armen
Seelen
, Huber, Frauenfeld, 1991
Es erregte nicht geringes Aufsehen, als der 25jährige Felice Filippini 1942 für seinen Romanerstling «Signore dei poveri morti»/«Herr Gott der armen Seelen» den renommierten «Premio Lugano» erhielt, und von klerikaler Seite sprach man offen von einem «Affront gegen jegliche dem tessinischen Menschen innewohnende Religiosität». Doch das Buch, das für die Trauerarbeit eines kleinen Jungen um seinen toten Bruder hinreissend visionäre Bilder findet, erwies sich schon bald als ein Schlüsselwerk der Schweizer Literatur des 20. Jahrhunderts und brachte dem Tessin auf einen Schlag den Anschluss an die moderne italienische Literatur der Silone, Pavese und Vittorini. Der Roman, der hier in der neu überarbeiteten Übersetzung von Adolf Saager und mit einem reich illustrierten Nachwort von Giovanni Bonalumi erstmals seit einem halben Jahrhundert wieder auf Deutsch vorliegt, ist, typographisch gestaltet von Max Caflisch, mit 52 zum Teil noch unpublizierten Zeichnungen von Felice Filippini illustriert. (Klappentext)

TI: Bellinzona, Lugano

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