9. März 2021

Brig, Glis, Brigerbärg, Simplon

Georges Tscherrig: Brig/Glis/Brigerbärg/Simplon,
Rotten Verlag, Visp, 2001
Der vorliegende Band «Brig/Glis/Brigerbärg/Simplon» ergänzt die Publikationsreihe «Erinnern Sie sich», die im Rotten Verlag erscheint. Brig-Glis, so nennt sich seit 1973 die grosse, aus der Fusion der Gemeinden Brig, Glis und Brigerbad hervorgegangene Stadtgemeinde. Die hier wiedergegebenen Ansichten von Brig-Glis stammen zum überwiegenden Teil aus der Zeit, in der die drei vorgenannten Gemeinden noch als selbständige Gemeinwesen ihr Eigenleben führten. Andererseits löste sich Brig 1957 aus der Pfarrgemeinde Glis-Brig und schuf die eigene Herz-Jesu-Pfarrei Brig. Diese Entwicklung ist in der Ausgabe «Erinnern Sie sich» mit einem fotografischen Dokument angedeutet. Es zeigt den Abbruch des Salzhofes, eines lokalhistorisch interessanten Gebäudekomplexes. Er wich dem Neubau der Pfarrkirche Brig. Das herausgegriffene Beispiel verdeutlicht, wie bauliche und gestalterische Massnahmen das frühere Ortsbild verändern.

Zeugnisse aus der Zeit, in der die Postkutschen von Brig aus über die Furka und den Simplon rollten, dominieren diesen Bildband. Bilder aus der Bauzeit des Simplontunnels und Fotos vom aufkommenden Verkehr auf Schiene und Strasse dokumentieren den Wandel im angebrochenen 20. Jahrhundert.

Die Publikation vereint mit den Bildern aus dem Gebiet der heutigen Stadtgemeinde Brig-Glis auch viele frühere Ansichten aus den Dörfern, Siedlungen und Landschaften im weitläufigen Gebiet des Simplons. Wie in Brig markierte der Grosse Stockalper mit dem repräsentativen Spittel auf dem Simplon und mit der trutzigen Suste in Gondo seine Herrschaft am Simplon. Es erwies sich im Nachhinein als eine glückliche Fügung, dass die napoleonische Heerstrasse der friedlichen Nutzung und nicht den Kriegsscharen dienlich war. So verkehrte bereits 1919 das Postauto auf der Simplonstrasse und schuf damit auf schweizerischen Passstrassen eine Premiere. Ein weiteres fotografisches Dokument erinnert an die Versuche im Winter 1931, den eingeschneiten Simplonpass in einem Raupenauto zu queren. Dass auch der Simplonadler in diesen Band gehört, ist naheliegend, ist er doch wohl das schönste Soldatendenkmal im Alpenraum. Der thronende Adler ob der Simplonpasshöhe ist schon längst zum Kennzeichen des Simplons aufgestiegen.
(Vorwort des Autors)

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