13. April 2020

Neue Lawinenkunde

Werner Munter: Neue Lawinenkunde, SAC-
Verlag, Bern, 1992
Solange die Wissenschaft die lokale Schneebrettgefahr nicht mit der nötigen Genauigkeit vorhersagen kann, müssen wir Skifahrer die örtlich und zeitlich oft überraschend auftretende Gefahr selbständig und eigenverantwortlich beurteilen. Dabei sind wir auf unsere eigenen geistigen Fähigkeiten angewiesen … In der Praxis stellt sich somit die Frage, wie wir Bergsteiger unter Zeitdruck und mit primitiven Hilfsmitteln die Tragfähigkeit eines Hangs abschätzen können, die die Wissenschaft (noch) nicht messen und berechnen kann.

Wir müssen mit Hilfe von Faustregeln die grosse Zahl von Variablen und ihre schier unüberblickbaren Kombinationsmöglichkeiten auf einfache Alternativen reduzieren, die in den meisten Fällen richtige Ja/Nein-Entscheidungen erlauben … Ein Bergführer muss die Bildung und Umwandlung der Schneekristalle nicht bis in den Molekularbereich hinein kennen, um in kritischen Situationen richtig zu entscheiden …

Grundsätzlich darf die Lawinengefahr nie bloss auf Grund eines einzigen Kriteriums beurteilt werden, sondern alle vier Hauptfaktoren sind die ganzheitliche Risikoanalyse stets einzubeziehen: Mensch – Schneedecke – Wetter – Gelände … Trotz Beachtung aller massgebenden Faktoren hat jede Einschätzung der Lawinengefahr bloss den Rang einer Prognose mit der entsprechenden Irrtumswahrscheinlichkeit … (Klappentext)


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