Peter Meier: Stationen: Zytglogge, Bern, 1977 |
Der Tod des Vaters, eine Grundsituation persönlicher Erfahrung, dient als Ausgangspunkt einer reflektierenden Bilanz; autobiographisches Material wird in eindringenden und bedrängenden Szenen evoziert, aber die Erinnerungsstücke und Momentaufnahmen laufen nicht auf eine persönliche Bereinigung hinaus. Es wird eine Figur entworfen, die in ihrer Entwicklung vom links-orientierten Arbeiter zum Verteidiger der erkämpften Kleinbürgerlichkeit exemplarischen Charakter hat, genau wie auf der Gegenseite mit dem Sohn repräsentativ ein Intellektueller steht, der auch seine Art von Aufstieg gemacht hat.
Peter Meier, politischer Journalist und literarischer Redaktor, entwirft die Figur des Vaters in einer sachlich-zurücknehmenden Sprache, weder interpretierend noch stilisierend; nicht literarische Gestaltung steht im Vordergrund, sondern dargestellte Information. So wird dieser «Abschied vom Vater» ein Zeugnis menschlicher Möglichkeit, zu der ebenso Nähe wie Fremd-Sein gehören; das Buch entsprang einer zutiefst betroffenen Absicht, ohne voreiliges Verständnis verstehen zu wollen. (Klappentext von Hugo Loetscher)
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