29. September 2015

235 Seiten, die man gelesen haben muss

Ursula Kahi: 111 Orte im Aargau, die man
gesehen haben muss
, Emons, Köln, 2015
Die Kunst des Schreibens besteht unter anderem darin, Gleiches und Ähnliches inhaltlich und sprachlich immer wieder so zu zu gestalten, dass es nicht zur Stereotypie verkommt. Diesem Umstand hat die Aargauer Autorin Ursula Kahi auf vortreffliche Weise Rechnung getragen. In ihrem neusten Werk, 111 Orte im Aargau, die man gesehen haben muss, beschreibt sie dem Titel entsprechend 111 Trouvaillen, die vermutlich selbst dem Aargauer zu einem grossen Teil neu sein dürften. Ursula Kahi hat bewusst die bekanntesten Hot Spots im Aargau ausgeklammert. Sie präsentiert uns so einen Kanton jenseits jeglicher Klischees und fördert statt dessen Perlen zu Tage, die zu entdecken sich lohnen. Ein paar Beispiele:

Hosensackmuseum in Baden (www.kindermuseum.ch); Schimpfmaschine in Baden (www.schimpfmaschine.ch);
Wassersinfonie in Bad Zurzach; Kinderweg in Benzenschwil; Steinzeitwerkstatt in Boniswil (www.steinzeit-live.ch); Bahnpark in Brugg (www.bahnpark-brugg.ch); Rheinfähre Full–Waldshut (www.rhein-schiffart.de); Erdlöcher von Hellikon; Chäsi in Künten (www.chaesi-kuenten.ch). Von hier stammt mein heiss geliebter Aargauer Traum (erhältlich in der Migros). Berner Stundenstein in Othmarsingen; Gasthaus zum Rössli in Rheinfelden mit seinem Rössli-Jazz; Keltengräber von Unterlunkhofen; Römerböden von Zofingen.

Zu den 111 Orten gesellen sich eben so viele Tipps, die den Appetit zusätzlich anregen helfen. Wenn es etwas zu bemängeln gibt, dann sind es die fehlenden Angaben betreffend der Anreise mit dem öV. Schade, wurde hier nur auf die Bedürfnisse der Autoreisenden Rücksicht genommen. Ansonsten gilt: Ursula Kahi ist auch dank der guten Fotos ein erstehens- und lesenswertes Aargau-Buch gelungen, das einmal mehr den fehl eingeschätztesten Kanton in einem anderen Glanz erstrahlen lässt. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen