24. April 2016

Solothurn – Corcelles

Abstieg vom Hinter Weissenstein nach Gänsbrunnen (SO).


Auch heute bestätigte sich die alte Wanderweisheit, dass garstiges Wetter nicht selten die schönsten Erlebnisse und Eindrücke ermöglicht. So hatte ich es im Vorfeld meinem Wandergrüppchen angekündigt, und so ist es auch eingetroffen.

Zu dritt wuselten wir durch die Altstadt von Solothurn. Samstagsmärit unter Regenschirmen, anschliessend sakrale Quartiere, durchmischt mit barocken Villen und Herrschaftshäusern. Ein Bärlauchbach dann, oberhalb davon die psychiatrische Klinik. In Langendorf ein Höllenverkehr, alle fahren sie einkaufen, die nahe Migros das verlockende Ziel. Wir rätseln, weshalb der viereckige Migros-Monsterkamin eine überdimensionierte Uhr ziert. Egal.

Ab in den Frühlingswald, hoch nach Oberdorf, dem Basislager für Weissensteinbezwinger. Es regnet und regnet und regnet. Mal so und mal so. Rast am Bahnhof. Dahinter gondeln die Gondeln stumm auf den Stein, den weissen – in der Endlosschlaufe. Ein paar Autos verlieren sich auf dem Parkplatz. Für das Gros des Volkes ist kein Hausbergwetter.

Gestärkt weiter. Steil der Direktanstieg zum Hinter Weissenstein. Abnehmend das grüne Blattwerk. Bärlauch da und dort. Oben, der Tritt aus dem Wald. Kurz das Gras, vernebelt die Sicht. Eine Landschaft an der Bruchstelle zwischen Winter und Frühling. Willkommen die Wärme der Bergwirtschaft, willkommen Kaffee und Kuchen. Hübsch die junge Bedienung. Verdammt hübsch.

Nicht weniger direkt der Abstieg auf der Nordseite des Riegels. Unmarkiert der Weg, aber lohnend, sehr lohnend. Jura vom Feinsten! Zurück in das Lenzgrün, hinunter nach Gänsbrunnen und hinein in den Berner Jura. Erneute Pause in der Düsternis des Gänsbrunnener Bahnhofs. Ein Unort fürwahr, aber ein wichtiger.

Kräftiger Regen nun, doch frohgemut ziehen wir los, ein gutes halbes Stündchen noch. Vorerst der Bahnlinie entlang auf schönem Weg, am Lotterzoo der Siky-Ranch vorbei über ein Sättelchen, hinab nach Corcelles. Keine Augenweide das Dorf. Hier herrscht randregionale Beklommenheit. Vor uns türmt sich schemenhaft der Raimeux auf, die baldige Fortsetzung dieser Traumaktion. Weitere Fotos der 4. Etappe auf meinem Weg ans Nordkap gibt es hier.

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