21. Juni 2015

Kavernen zur Sommersonnenwende

Heute ging es ins Aargauische. Vom solothurnischen Schönenwerd startend führte die Route durch viel Wald hinüber nach Kölliken, wo mich der Gasthof Bären mächtig beeindruckte. Im wegen der Sondermülldeponie leidgeprüften Ort hätte ich nie ein derart hübsch hergerichtetes Restaurant vermutet. Überhaupt scheint mir dieses Kölliken über eine nebenher gute Wohnqualität zu verfügen. Mitten durch ein Wohnquartier führt zum Beispiel der Köllikerbach, darin sich gleich mehrere Entenpaare tummelten.

Der eigentliche Kracher waren indes die Kavernen des ehemaligen Sandsteinbruchs Friedlistall südwestlich von Staffelbach. Sie standen schon seit einiger Zeit auf der Menüliste der noch auszuführenden Wandertaten. In der Gegend wurde schon im 16. und 17. Jahrhundert Sandstein abgebaut. Der «Staffelbacher Marmor» war im ganzen Aargau und den umliegenden Kantonen ein Begriff. Vielfach wurden die Felsblöcke in der Staffelbacher Steinsäge bearbeitet. Vier- bis sechsspännige Steinfuhren brachten das Baumaterial auf dreitägigen Fahrten bis in die Ostschweiz. Um die Jahrhundertwende ging der Sandsteinabbau stark zurück. Die letzten Blöcke wurden in den 1960er-Jahren auf dem Böl gebrochen.

Die Sandsteinkavernen von Staffelbach (AG) sind auf ausgeschildertem Weg zu erreichen. Staffelbach liegt an der Buslinie Schöftland–Sursee.


Beim Steinbruch Friedlistall handelt es sich um eine grossartige, in den Molassefels hineingeschnittene Anlage mit einer Gesamtlänge von 180 Metern. Sie ist unterteilt in etwa ein Dutzend 18–20 Meter hohe und bis zu 20 Meter tiefe Kavernen. Schätzungsweise wurde hier ein Volumen von mehreren 10'000 m³  Sandstein abgebaut. Zudem sind verschiedene Stadien des Abbaus sichtbar, so dass die damalige Abbautechnik veranschaulicht wird. Wie sich die Kavernen mitten im Wald präsentieren zeigen die Fotos.

1 Kommentar:

  1. das ist ja wirklich sehr eindrücklich und die schwarzweissen Fotos auch!

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