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| Thomas Hürlimann: Das Gartenhaus, Ammann, Zürich, 1989 |
Mit einer harmlosen Niederlage des Mannes fängt die Geschichte an. Er hat sich auf dem Grab des Sohnes einen Rosenstrauch gewünscht, seine Gattin Lucienne jedoch setzt durch, dass ein Stein gesetzt wird, ein pompöser Granitfelsen.
Tagtäglich gehen sie miteinander zum Friedhof, und zuerst weiss nur der Mann, ein Oberst ausser Dienst, dass zwischen ihm und seiner Gattin ein Krieg begonnen hat, der von Monat zu Monat grausamer wird. Das «Verhängnis», das den Krieg ausgelöst hat, soll hier nicht verraten werden – auch Lucienne merkt lange Zeit nicht, was ihren Mann umtreibt und zunehmend schrulliger werden lässt. «Er hatte es geschafft, seiner Frau zu einem Rätsel zu werden, aber Lucienne zweifelte daran, ob sie die Kraft habe, die Geduld und die nötige Liebe, um es zu lösen.»
Sie löst es schliesslich doch und ist sofort entschlossen, den sonderbaren Machenschaften des Obersten ein Ende zu setzen. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung begegnen sie sich im Gartenhaus ihrer Villa. Für beide ist dies ein Ort voller Erinnerungen, und bald löst der tägliche Besuch im Gartenhaus den Gang zum Friedhof ab. So gelingt es ihnen schliesslich, aus dem sprachlosen «Land der Trauer» hinauszufinden, und der Autor kann dem Schluss eine Wendung ins Märchenhafte geben. Der Park wächst in eine verwunschene Wildnis zurück, die Gartenhaus und Villa allmählich überwuchert. (Klappentext)

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