8. März 2024

Widmann Nummer 4

Josef Viktor Widmann: Die Patrizierin,
Edition Wanderwerk, Burgistein, 2024
Ich gebe es unumwunden zu: Josef Viktor Widmann zählt zu meinen Lieblingsautoren des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Drei Werken des umtriebigen Menschenfreundes habe ich in meinem Verlag bislang zu neuem Leben verholfen. Und soeben ist mit «Die Patrizierin» ein weiterer Widmann in der Edition Wanderwerk erschienen – sprachlich behutsam überarbeitet und mit etlichen Anmerkungen versehen. Davon handelt der Roman:

Hier, die in der Aristokratie verwurzelte Familie Fininger mit der hübschen Dougaldine und ihrem jüngeren Bruder Amadeus. Dort, der aus einfachen Verhältnissen stammende Dr. phil. Hans Almeneuer, der an einem Ball auf Dougaldine aufmerksam wird, die ihn jedoch abweisend behandelt. Der Zufall will es, dass der junge Akademiker dennoch Zugang zum Haus Fininger erhält: Hans Almeneuer wird der Privatlehrer von Amadeus. Obschon sich die junge Patrizierin gegenüber dem neuen Hausangestellten anfänglich distanziert zeigt, macht sich bei ihr langsam das Dilemma zwischen der Wahrung des gesellschaftlichen Besitzstandes und der Zuneigung zum ehemaligen Bergbauernbub breit. Ob es zu einem glücklichen Ende zwischen den beiden Individuen gegensätzlicher Herkunft kommen wird?

Der Roman ist mit einer in der Gegend Gottfried Kellers gebürtigen Ruhe und stilistischen Beherrschung geschrieben, unnervös, ohne Eile erzählt, mit einem Wort gesagt, dass man hier die grosse Kunst des Atemanhaltens beim Erzählen lernen könnte. Berliner Tageblatt

Das Buch kann direkt bei der Edition Wanderwerk bestellt werden.

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