20. September 2020

Schottland

Diverse Autoren: Merian – Schottland,
Hoffmann & Campe, Hamburg, Heft 4/XXXII
Das alte Wappen des Königreichs Schottland mit den bedeutungsvollen Initialen J R S, Jacobus Rex Scotiae, wurde zur «Antiquität», seit im Jahre 1707 Schottlands Eigenstaatlichkeit im Vereinigten Königreich Grossbritannien unterging. Doch der Traum von Unabhängigkeit bewegt noch immer viele Schotten – und nicht allein in den Fussball- und Rugby-Stadien.

Nüchtern und romantisch, ein Land mit zwei Seelen, so sieht Allan Massie seine Heimat, die unter einem ständigwechselnden Himmel spektakuläre Landschaften, aber auch mächtige Industrien und Supertechnik aufzuweisen hat. Seine Gesamtschau reflektiert zugleich schottische Wesensart.

Ein Croft ist ein Stück Ackerland, bis zu 30 Hektar gross. Und der darauf wirtschaftet, ist ein Crofter. Ein Kleinbauer also, der ein mühsames Leben führt, meilenweit entfernt von aller Schottenrockromantik: Und doch, die Crofter sind die echten Hochländer.

«Der schwarze Regen wird alles verzehren» prophezeite Brahan der Seher im 1. Jahrhundert. Ob er die Ölfunde in der Nordsee gemeint hat, die dem Land zwar Arbeitsplätze, aber auch etliche Probleme beschert haben?

Great Houses nennt man die Schlösser und feudalen Landsitze, in denen sich das künstlerische Ingenium des Landes am sichtbarsten manifestierte: eine Architektur von hohem, europäischem Rang. Heute erfordern sie hohe Aufwendungen. Fast alle sind deshalb – gegen gutes Geld – zu besichtigen.

The Queen's Highland Servant namens John Brown ist aus dem Leben von Queen Victoria nicht wegzudenken. «Beloved friend» nannte sie ihn auf seinem Grabstein. Aber gerade weil dieser schlichte Hochländer «der einzige war, der der Königin widersprechen konnte», wurde über ihn getuschelt. Wie sah die Wahrheit aus?

Der Laird vom Hügel des heiligen Zweigs – so müsste man den Namen eines schottischen Lairds (Lords) aus der Gegend von Perth übersetzen. Unter den Exzentrikern und Individualisten seines Standes nimmt er zweifellos einen ersten Rang ein. Roland HilI besuchte ihn auf seinem Familiensitz.

Scapa Flow ist für Briten wie Deutsche ein geschichtsträchtiger Name: Als am 21. Juni 1919 die einstige kaiserliche deutsche Flotte sich hier selbst versenkte, glitten innerhalb weniger Stunden 67 Kriegschiffe mit über einer halben Million Tonnen Wasserverdrängung auf den Grund der Bucht. Zwanzig Jahre später folgte ihnen die «Royal Oak».
(Kommentiertes Inhaltsverzeichnis anstelle eines Vorworts)

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