12. November 2015

Drei Häuser

Maria Colombo: Drei Häuser, Limmat Verlag,
Zürich, 2003
«Polentaköpfe» werden sie gerufen, die Borgeser. Sie sind über den Berg nach Puntraglia gekommen, nur grad aus dem benachbarten Tal. Aber sie sprechen nicht deutsch, sondern italienisch. Der Roman spielt im Pontresina der Dreissigerjahre. Die Borgeser sind aus dem italienischsprachigen Bündnertal Puschlav gekommen, um bei der Bahn zu arbeiten. Sie wohnen in drei Häusern beim Bahnhof, zwanzig Minuten vom Dorf entfernt. Der Vater der Ich-Erzählerin aber hat viel vor. Der Tourismus hat Fuss gefasst, und er beginnt Zimmer zu vermieten. Er übernachtet mit den Kindern im Estrich, wo sie sich still halten müssen, um die Ruhe der Gäste nicht zu stören.

In einer Sprache von eigenwilliger Schönheit beschreibt Maria Colombo liebevoll eine Kindheit im Engadin und das Aufwachsen zwischen zwei Kulturen. Sie erzählt von Alltag und Festen, von Arbeit und Spiel, von allerlei Leuten an allerlei Orten, von kindlichem Glück und erster Liebe, von Behütetsein und Sehnsucht, aus der Enge auszubrechen. (Klappentext)

GR: Berninabahn, Pontresina, Poschiavo, Val Roseg

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