… 3400 Burgdorf
30. November 2025
24. November 2025
Winter im Herbst
| Für einmal keine Autos und keine Biker: Bergerie de Court |
Besonders krass ist mein Empfinden jeweils, wenn es im Herbst zum ersten Mal so richtig schneit. Der Wechsel ist meist derart abrupt, dass mein Herz hüpft und ich nicht anders kann, als mich für ein paar Stunden winterfest zu machen. Dann nämlich ziehe ich los in die verschneite Natur, irgendwo hin, wo mich die aktuelle Schneehöhe problemlos wandern lässt. Wenn es so richtig kalt ist und «strubuusset», dann blühe ich auf.
Wenn sich Feld und Wald in Schweigen hüllen; wenn mir der Wind um die Ohren pfeift; wenn sich im Schnee die Spuren von Fuchs, Hase und Reh zeigen; wenn da und dort eine Meise zwitschert; wenn ich der Erste bin, der sich einen Weg durch den Schnee bahnt; wenn das Gelb der Wanderwegweiser meist als einziger Farbtupfer im Grau-Weiss der Umgebung auszumachen ist.
Vergangenen Freitag durfte ich diesem Naturwunder wieder einmal bewohnen. Ich stieg vom bernischen Sorvilier in der Vallée de Tavannes auf den Montoz und von dort via Bergerie de Court und dem Unteren Bürenberg hinab nach Reuchenette-Péry. Ein gut fünf Stunden dauerndes Wintermärchen, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die Bildstrecke dazu gibt es hier.
22. November 2025
Halali
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| Ingrid Noll: Halali, Diogenes, Zürich, 2017 |
17. November 2025
Der barmherzige Hügel
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| Lore Berger: Der barmherzige Hügel, Arche, Zürich. 1981 |
BS: Stadt Basel
14. November 2025
e Ligu Lehm
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| Otto von Greyerz: e Ligu Lehm, Lukianos-Verlag, Bern-Liebefeld, 1967 |
Der Sprachforscher, der (1863) in Bern geboren war und inmitten dieses Sprachreichtums sein Leben verbrachte, konnte am Mattenenglisch nicht vorbeigehen. Wenn es auch in seiner Verwandtschaft zum Rotwelsch nicht eine typisch bernische Mundart darstellt, so ist es andererseits wegen seiner Merkwürdigkeiten und seiner sprachschöpferischen Kraft eine umso beachtenswertere Sprache. So hat Otto von Greyerz auch diese Sprache erforscht und im Jahr 1929 unter dem Titel «Das Berner Mattenenglisch und sein Ausläufer: Die Berner Bubensprache» dargestellt. Die Arbeit ist längst vergriffen, und es ist nun dem Lukianos-Verlag Hans Erpf, Liebefeld, zu verdanken, dass er eine Neuauflage angeregt hat und durchführt.
Das Mattenenglisch hat gewiss seither als lebendige und nichtgeschriebene Sprache seine Entwicklung durchgemacht; es mag sich einerseits Neuschöpfungen zugelegt haben, anderseits – und wohl hauptsächlich – wird es seine einst selbstverständliche Geltungskraft unter dem Zwang der Entwicklung – denn gibt es noch wie einst richtige Mattegiele? – eingebüsst haben. Also ist just der Zeitpunkt da, in dem es gilt, diese bernische Sprachvariation, die immer wieder viele Berner und Auswärtige interessiert, festzuhalten, zu erklären und Unkundigen neu nahezubringen.
Der Verleger und ich glauben, bald dreissig Jahre nach dem Tod des Verfassers, in seinem Sinne zu handeln, wenn wir mit einer Neuausgabe das Interesse an einer der merkwürdigsten Sprachen und damit an der Sprache und ihrer Vielfältigkeit überhaupt wecken und fördern. Möge der Leser schmunzelnd all die teils bekannten, teils unbekannten Köstlichkeiten des Mattenenglisch «chüschte».
Walo von Greyerz im Vorwort
11. November 2025
Der Übergang in die Pensionierung
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| René Riesen: Der Übergang in die Pensionierung, Eigenverlag, 2011 |
8. November 2025
Die Strasse
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| Anton Bürkli: Die Strasse, Neue Schweizer Bibliothek, Zürich, 1970 |
Der Roman «Die Strasse» bringt ein Stück gelebtes Leben, heutige Wirklichkeit, Wohlstandssorgen, Wohlstandsängste und Wohlstandsglück. Hier einmal nicht aus bürgerlich-industrieller, sondern aus bäuerlicher Sicht. Anton Bürkli schreibt einfach, spannend, vor allem ganz aus der Sprache und Erlebniswelt sein er Gestalten. (Klappentext)
Anton Bürkli wurde am 24. März 1919 in der Gemeinde Werthenstein (LU) als jüngstes von sechs Kindern geboren. Er verlebte seine Jugendzeit auf dem elterlichen Bauernhof, besuchte die Primarschule im Farnbühl oberhalb des luzernischen Schachens und die Sekundarschule in Malters. Später erwarb er sich in Neuenburg ein kaufmännisches Diplom. Anschliessend rief ihn Vater Staat in die Rekrutenschule und in den Aktivdienst. Anton Bürkli wohnte im eigenen Haus in der Nähe seines Heimatortes Werthensteins. Seine Romangestalten werden immer jene Menschen sein, die abseits der grossen Städte leben und denen sich der Autor so sehr verbunden fühlt. (Autorenporträt Schutzumschlagklappe).
5. November 2025
Grosses Kino im Grossen Moos
Schon bald nach Beginn meiner Wanderkarriere vor über 40 Jahren stellte ich fest, dass hierzulande das Wandern meist unzertrennlich mit den Alpen in Verbindung gebracht wird. Oder anders ausgedrückt: Wer wandert tut dies in den Bergen. Doch weshalb besteht diese schon fast in Stein gemeisselte Verknüpfung? Ich kann sie mir nur so erklären, dass die Alpen als landschaftlich schön empfunden werden, was durchaus nachvollziehbar ist, und man seine wertvolle Freizeit, sofern man denn wandert, auch dort verbringen möchte und nicht in langweiligen Gegenden wie etwa dem Mittelland mit seinen Autobahnen, Städten und öden Wäldern. Ich kann diese Haltung bis heute nicht nachvollziehen, handelt es sich doch um ein ungerechtfertigtes Vorurteil gegenüber einem Landstrich, den man meint zu kennen, was in den meisten Fällen jedoch nicht der Fall ist.
Wie dem auch sei: Für mich als freischaffender Fussgänger bestehen in dieser Hinsicht keine vorgefertigten Meinungen. Es gibt überall schöne Ecken, die es fussgängerisch zu erkunden lohnt. Genau so wie man überall auch Hässliches vorfindet, und da schliesse ich die Alpen nicht aus. Der langen Rede kurzer Sinn: Vor knapp einer Woche beging ich im bernisch-freiburgischen Grossen Moos ein paar neue Abschnitte der Berner Wanderwege und war begeistert. Begeistert von den noch vorhandenen Herbstfarben, von der Weite, aber auch vom Wetterwechsel, der sich in diesen vier Stunden vollzog. Vom anfänglich bedeckten Himmel bis hin zu eitel Sonnenschein. Alles in allem: Grosses Kino im Grossen Moos!
Die all dies verdeutlichende Bildstrecke gibt es hier.
| Gemüsekammer Grosses Moos: Die Salaternte ist kurz vor Müntschemier (BE) in vollem Gang. |
2. November 2025
Sansibar oder der letzte Grund
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| Alfred Andersch: Sansibar oder der letzte Grund, Diogenes, Zürich, 1970 |
D: Rerik (teilweise fiktiv), Ostsee S: Skillinge






