21. August 2021

Säntiswetter

Bruno Meier: Säntiswetter, Appenzeller
Verlag, Herisau, 1996

Der Untertitel des Buches verrät es: Im Mittelpunkt der Geschichte des Observatoriums auf dem Säntis steht nicht die technische Entwicklung zwischen 1880 und 1970, sondern jene Menschen, die in diesen neun Jahrzehnten das «Säntiswetter» beobachteten, notierten, übermittelten. Autor Bruno Meier scheute keine Mühe, eine grosse Zahl von Dokumenten und Berichten aufzustöbern, zu sichten und auszuwerten. Dies ist noch kaum je in dieser umfassenden Form geschehen. Zu seinen ausgezeichneten Kenntnissen der Örtlichkeiten gesellt sich eine nicht unwesentliche Begabung, das Geschehen in einer gut lesbaren Erzählform zu präsentieren, wobei er sich wohl strikte an die authentischen Ereignisse hält und nur dort seiner Phantasie freien Lauf lässt, wo dies die Dialogform erfordert.

Der Leser wird mitgenommen in die Einsamkeit der Säntiswetterwarte, die vor allem bis 1935 (Bau der Säntis-Schwebebahn) besonders dramatische Zeiten erlebte. So etwa im Februar 1922, als der noch heute immer wieder erwähnte Doppelmord am Wetterwart-Ehepaar Haas geschah. Diesen beiden jungen Leuten und ihrem Mörder gilt ein wesentlicher Teil des Buches. Nicht zu kurz kommen aber auch die Leistungen der Pioniere in den Anfängen der Wetterbeobachtungen auf dem Säntis, angefangen von «Vater Billwiller», dem ersten Direktor der Meteorologischen Zentralanstalt, über «Säntis»-Wirt Johann Jakob Dörig und Säntisträger Rusch bis zu den Wetterwarten und ihren Ehefrauen, die bis zur Automatisierung der Station im Jahre 1970 das Wetterwart-Haus bewohnten. (Klappentext)

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