31. Juli 2019

Lust auf Landschaft

Elisabeth Kaestli, Helen Stotzer: Lust auf
Landschaft, Edition Hans Erpf, Bern, 1996
Elisabeth Kaestli und Helen Stotzer führen uns auf eine Schweizerreise ganz besonderer Art. Von ihren Wohnorten nahe der Schweizergrenze, La Chaux-de-Fonds und Maloja, begeben sie sich auf ihre Routen, um sich nach zehn Tagen in Bern zu treffen. Unterwegs haben sie sich mit 18 landschaftsverbundenen Menschen aus verschiedensten Berufen vertieft unterhalten. Was bedeuten Natur und Landschaft für jede und jeden? Für welche Entwicklung der Landschaft engagieren sie sich?

Die Antworten sind so vielschichtig, lebendig und packend wie die Gesprächspartnerinnen und -partner und die Orte, wo sie leben und arbeiten: Von der Masseurin, für die Wandern ein Weg nach innen bedeutet; dem jungen Neuenburger Berufsfischer, dessen Element das Wasser ist; der Coiffeuse die sich für die Kastanienselven einsetzt; dem Biologen, der mitten im Industriegebiet ein Oekotop aufbaut; dem Förster, der ein Urwaldprojekt in Stadtnähe realisiert; dem Bergführer, der seine Kinder behutsam die Natur entdecken lässt – bis zur Bäuerin, die der Boden Ehrlichkeit lehrt. Allen gemeinsam ist die Liebe und die starke Verbundenheit zu «ihrer» Landschaft, in der sie sich erholen, Stille finden, sich inspirieren lassen und Visionen entwickeln – neue Kraft schöpfen.

Briefe der beiden Journalistinnen von unterwegs bilden den roten Faden von Ort zu Ort; einfühlsame Bilder der Fotografinnen Anna Baltzer-Rohner, Verena Eggmann und Jetti Langhans bringen uns die erstaunliche Vielfalt der Schweizer Landschaften näher. Das Buch weckt die Lust an Natur und Landschaft und regt an, unsere eigenen, nicht immer unproblematischen Gelüste an Natur und Landschaft zu überdenken.

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