Mark Twain: Zu Fuss durch Europa, Vandenhoek & Ruprecht, Göttingen, 1967 |
Alles sieht er mit den unbefangenen Augen des Amerikaners: das Studentenleben in Heidelberg, eine Wagner-Oper in Mannheim, eine abenteuerliche Flossfahrt auf dem Neckar, mancherlei Erlebnisse im Schwarzwald, auf dem Vierwaldstättersee, bei der Besteigung des Rigi oder des Riffelhorns bei Zermatt – um nur einiges zu nennen. Immer ist der Leser gefangen von der lebendig vergegenwärtigenden, die Situation voll auskostenden Erzählweise, die es mit der Wirklichkeit nicht immer so schrecklich genau nimmt.
Twains Spott und seine nicht selten groteske Phantasie finden in dieser ersten Blütezeit des Tourismus und Alpinismus manch dankbaren Gegenstand. Es entsteht ein Bild von der Alten Welt, das –- gerade auch in seinen «verfremdenden» Zügen – den unverwechselbar Twainschen Stempel trägt. Mit diesem Buch hat der Dichter einen nicht geringen Teil der angloamerikanischen Welt Deutschland und die Schweiz sehen gelehrt. (Klappentext)
Moors Fazit: Ein ungemein witziges, komisches, lehrreiches und spannendes Buch. Obschon der Tourismus mit jenem von damals nicht vergleichbar ist, hat Twain schon früh die Skurrilität gewisser Vorgänge erkannt und meisterhaft zu karikieren verstanden. Alleine die Schilderungen über Luzern, die Rigi und vor allem auch Zermatt sind die Lesestunden wert.
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