15. September 2017

Fotografieren mit Ansel Adams

Ansel Adams: Meisterphotos, Christian Verlag,
München, 1984, vergriffen.
Die Lektüre des vorliegenden Text-Bildbandes ist in Zeiten der digitalen Fotografie eine wahre Wohltat! Der weltberühmte Ansel Adams (1902–1984) erzählt einfühlsam, wie die hier präsentierten 40 Meisterfotos entstanden sind. Beeindruckend mit welcher Ausrüstung Adams jeweils unterwegs war und wie wenig Bilder er jeweils schiessen konnte. In den Anfängen hatte er nicht einmal einen Belichtungsmesser zur Verfügung! Der Kontrast zu dem Einst und Jetzt könnte nicht grösser sein. Dies macht das Buch umso lesenswerter. Unbewusst holt Adams dabei die omnipräsent gewordene Fotografiererei auf den Boden der Realität zurück und verdeutlicht, was wirkliche Fotografie eigentlich darstellt. Jedes Bild wird mit Bedacht komponiert und der Film mit viel Erfahrung und Fachwissen belichtet.

Nun, ich wäre vermutlich einer der Letzten, der mit einer Ausrüstung à la Adams – diese war mitunter so schwer, dass er sie auf Maultiere lud, um in die entlegenen Winkel Kaliforniens zu gelangen – auf Motivjagd ginge. Dennoch haben mir die Erläuterungen des Meisterfotografen neue Impulse und Ideen geliefert, wie ich inskünftig meine Bilder in den Kasten befördere. Eines möchte ich indes nicht mehr missen: die Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung. Adams entwickelte nicht nur die belichteten Filme selber, er vergrösserte sie hernach im eigenen Labor auf Fotopapier. Eine Arbeit, die ich auch aus eigener Erfahrung kenne. Hier bietet uns die digitale Bildbearbeitung einiges mehr und kommt zudem ohne umweltschädliche Chemikalien aus. Meiner Meinung nach ein gewichtiger Fortschritt in der Geschichte der Fotografie.

Und noch etwas, das mich Adams' Werk lehrt: Die Schwarz-Weiss-Fotografie hat in dieser ach so bunten Welt nach wie vor ihre Daseinsberechtigung. Auf geht's!

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