12. August 2014

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Nach ungefähr vier Kilometern der erste Tunnel. Ein Schild verbot das Betreten des Lochs. Die Stirnlampe erhellte eine feuchte Halle. Von der Decke tropfte es unablässig. Alle paar Schritte glänzte eine Pfütze auf. Wegen des Kurvenverlaufs zeigte sich das Tunnelende erst spät. Am Boden lagen Geröllbrocken unterschiedlicher Grösse herum. Der Lichtkegel der Lampe streifte kurz ein paar Fledermäuse, die kopfüber von der Decke hingen. Wieder draussen, präsentierte sich eine komplett andere Umgebung. Die sanfthügelige Landschaft war einer wild anmutenden Schlucht gewichen. Tief unten das Rauschen des Flusses. Auf der gegenüberligenden Seite reihten sich zerklüftete Felsformationen aneinander. Darüber kreisten Kolkraben in schwüler Thermik. Zusammen mit der üppigen Waldvegetation erinnerte die Szenerie an das Dekor eines Western-Films. Die ehemalige Bahntrasse klebte als schmales Band auf der rechten Seite der Gorges und senkte sich mit moderatem Gefälle Richtung Laramy-les-Sauts.

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