1. August 2014

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Sie kam dann doch noch auf die Bahnlinie zu sprechen. Zweimal hätten ein paar Idealisten versucht, den Betrieb wieder in die Gänge zu bringen. Vergeblich. Eines Tages seien grosse Baumaschinen angerückt und hätten die Schienen herausgerissen und auf lange Bahnwaggons verladen. Es habe ihr sehr imponiert zu sehen, wie sich die Bahn selber abtransportierte. Seither wuchere die Trasse vor sich hin. Dem Schotterbett seien schon nach kurzer Zeit wilde Pflanzen entwachsen. Die Strecke sei zu einem Strich in der Landschaft geworden, um den sich niemand mehr kümmert. Die Zwischenstationen seien alle in einem desolaten Zustand. Manchmal würden dort ausufernde Partys gefeiert. Im Bahnhofgebäude von Laurent-en-Redoute fand die Polizei einmal sogar die Leiche eines baskischen Terroristen. In den Gorges de la Chaux seien mehrere Tunnels engestürzt, wusste die etwa fünfzigjährige Frau zu berichten.
  Währenddem sie erzählte reifte in meinem Gehirn ein Plan.

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