2. Dezember 2020

Da, woch ich wohne

Franz Hohler: Da, wo ich wohne, Luchterhand,
Hamburg, 1993
Kurz nach Mitternacht werden auf dem Marktplatz eines ruhigen Grossstadtvororts zwei Männer von drei Jugendlichen zusammengeschlagen und ausgeraubt. Die Gegend galt bisher als sicher, was ist geschehen? Wenig später wird eine Apotheke überfallen, einer alten Frau die Handtasche entwendet. Gewalt hat sich ausgebreitet, schneller als die Anwohner es vermuteten.

Franz Hohler hat seine nächste Umgebung durchforscht, Heimatkunde betrieben. Er durchstreift das Zürcher Drogenviertel und gesteht die Ohnmacht im Umgang mit den Süchtigen. Er notiert aber auch private Ereignisse wie sein «Ostern». Und selbst wenn er an Kain und Abel einen Brief schreibt oder den Lieben Gott an einen runden Konferenztisch beordert, ist unmissverständlich vom Irak oder den Kämpfen im ehemaligen Jugoslawien die Rede.

Franz Hohler ist ein gewissenhafter und sensibler Beobachter, seine Sprache ist kunstvoll und einfach. Und wie immer sind seine Geschichten aktuell und beunruhigend. (Klappentext)

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