12. Oktober 2023

Bluescht im Nöirosegarte

Hansruedi Lerch: Bluescht im Nöirosegarte,
Fischer, Münsingen, 1999
In seinen fiktiven Erzählungen streift Hansruedi Lerch jeweils auf die eine oder andere Weise den «Nöirosegarte» – jene abstruse «Geschwürklinik» menschlicher Irrungen, die zwischen dem Berner Rosengarten und der Klinik Waldau liegt. In dieser Anstalt pfercht man sie zusammen, die anhand eines neuartigen Messverfahrens des Politikers CH.B. Locher aus der Schweizer Bevölkerung herausfiltrierten Aussenseiter und Abnormalen.

Lerchs polit- und gesellschaftskritische Geschichten sind voll hintergründigem Humor: Der «Bunte Rat» im Allgemeinen und «d Palafermäntarierlnne» im Besonderen werden augenzwinkernd unter die Lupe und auf die Schippe genommen.

«Bluescht im Nöirosegarte» ist ein sprachlich und inhaltlich eigenwilliges Werk, das sich nicht ins Schema der traditionellen Mundartliteratur pressen lässt. Irgendwie liegt das Buch genauso quer wie der Gartenzwerg unter dem Buchtitel - genau hier liegt aber auch der einzigartige Reiz, der sich durch die augenfällige Sprache verdichtet. Denn der Zeit und den Menschen einen Spiegel vorzuhalten, gelingt im «Bärndütsch» nicht nur einfacher, sondern weitaus direkter und markiger, auch wenn die kynischen Episoden weit über Bern und die Schweiz hinaus gelten können.
(Klappentext)

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