12. Juni 2018

300 Mal von der Erde zum Mond

Die Bevölkerung der Schweiz hat im Jahr 2000 im eigenen Land Tag für Tag rund 265 Millionen Kilometer zurückgelegt – 30% mehr als noch 1984. Fast die Hälfte dieser Wege (44%) entfallen auf Freizeitaktivitäten. Die Distanz der täglichen Freizeitwege entspricht 300-mal der Entfernung von der Erde zum Mond. Dies sind Ergebnisse aus einer Erhebung, welche von den Bundesämtern für Raumentwicklung (ARE) und Statistik (BFS) im Jahre 2000 zum Verkehrsverhalten in der Schweiz durchgeführt wurde. Die Studie zeigt zudem eine grosse Zufriedenheit mit dem Ausbaustandard des Strassennetzes sowie eine hohe Akzeptanz für die Förderung des öffentlichen Verkehrs, und sie verweist auf den Agglomerations-, Freizeit- und Langsamverkehr als die Themen einer zukunftsgerichteten Verkehrspolitik.

Kaum jemand bleibt in der Schweiz den ganzen Tag zu Hause: 90% der Bevölkerung ab 6 Jahren sind täglich unterwegs und dies während 84 Minuten. Im Durchschnitt legt eine Person pro Jahr allein in der Schweiz rund 13.600 Kilometer, das Ausland inklusive sogar 17.400 Kilometer zurück. Die täglich von einer Person zurückgelegte Distanz hat sich von 29 Kilometern im Jahr 1984 auf 38 im Jahr 2000 erhöht.

Die Freizeit hat den deutlich höchsten Anteil an den zurückgelegten Wegen, gefolgt von den Arbeits- und Ausbildungswegen mit 29%, sowie den Einkaufswegen mit 11% der Tagesdistanzen.

Bei rund 70% aller Wegstrecken wird das Auto und bei 18% das öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Der Anteil mit dem Auto zurückgelegter Wege ist zwischen 1984 und 2000 nahezu unverändert geblieben. Umgerechnet auf ein Jahr ist jede in der Schweiz wohnhafte Person im Durchschnitt aber auch rund 630 km zu Fuss und 350 km mit dem Velo unterwegs. Dies weist auf die Bedeutung der sogenannten langsamen Verkehrsmittel hin. Betrachtet man die Anzahl Wegetappen, so werden fast 50% zu Fuss oder mit dem Velo zurückgelegt, während der Anteil des motorisierten Individualverkehrs 40% und des öffentlichen Verkehrs 10% beträgt.

Dem hohen Anteil der Autobenützung entspricht die Motorisierung der Haushalte. 80% aller Haushalte besitzen mindestens ein, 30% sogar mehr als ein Auto. Interessant ist jedoch, dass in den Agglomerationen, wo die Mehrheit der Bevölkerung lebt, ein Viertel der Haushalte kein Auto besitzt.

Autoverfügbarkeit, Alter und Haushaltsgrösse sind wichtige Einflussgrössen auf den Besitz von Abonnementen für den öffentlichen Verkehr. Fast 50% aller Haushalte, im Tessin nur 23%, verfügen über ein Abonnement. Am beliebtesten ist das Halbtaxabo mit einem gesamtschweizerischen Anteil von 35%.

Der Mikrozensus stellt zahlreiche Informationen zur Einstellung der Bevölkerung zur schweizerischen Verkehrpolitik bereit. Auffallend positiv wird das bestehende Strassennetz beurteilt und eine deutliche Mehrheit stimmt der weiteren Förderung des öffentlichen Verkehrs zu.

Quelle: Pressemitteilung des Bundesamtes für Statistik vom Dezember 2001

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