Christin Osterwalder: Die ersten Schweizer, Scherz Verlag, Bern + München, 1977 (vergriffen) |
Die Beschäftigung mit der Geschichte von Menschen und Kulturen aus jener frühen Zeit, die noch keine schriftliche Überlieferung kannte, hat ihren besonderen Reiz. Der reich illustrierte Band führt dem Leser anschaulich vor Augen, wie spannend das Finden und Auswerten der ältesten Zeugnisse menschlichen Lebens sein kann. Eine blosse Scherbe, eine auffällige Bodenverfärbung oder halbvermoderte Holzreste am Grabungsort können dem Prähistoriker schon wichtige Anhaltspunkte vom Leben und Treiben jener Menschen geben, die vor Urzeiten den Schweizer Raum besiedelten.
Die Autorin und einstige Kustodin am Historischen Museum in Bern, führt ihre Leser zu den wichtigsten Ausgrabungsstätten und prähistorischen Sammlungen der Schweiz, anhand der beduetendsten Funde erklärt sie, wie wir uns Leben und Arbeit der urgeschichtlichen Menschen vorzustellen haben. Dabei gibt sie gleichzeitig einen faszinierenden Einblick in die Arbeitsweise des Prähistorikers. Enge Zusammenarbeit mit der Geologie, der Anthropologie und mit vielen anderen Naturwissenschaften und naturkundlichen Fächern, eine gute Portion detektivischer Scharfsinn und der berühmte glückliche Zufall führen die Forscher zum Erfolg. Wie es zu all den Funden kam, welche Überlegungen angestellt werden müssen und welche interessanten Informationen über die Höhlenbewohner, Jäger, Pfahlbauern, Handwerker und Händler wir aus ihnen gewinnen, legt Christin Osterwalder mit ansteckender Begeisterung dar. (Klappentext)
Das Buch habe ich mir übrigens – einmal mehr – bei der Büchertauschbörsen am Bahnhof Thun geschnappt, vermutlich gegen einen dieser Dutzendkrimis, den ich unbedingt loswerden wollte. Mit ihrer geballten Ladung an prähistorischen Fundstätten inspiriert mich Christin Osterwalder zu zahlreichen neuen Wanderungen in Gegenden, die ich – man staune, man staune – noch nicht besucht habe.
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