22. November 2014

800 km für Buxtehude

Genialer Musikus und ausdauernder
Fussgänger: Johann Sebastian Bach,
gemalt von Elias Gottlob Hausmann, 1748
Johann Sebastian Bach war nicht nur ein Ausnahmetalent, er wollte selbstverständlich von den Grossen seiner Zeit lernen, auch wenn dies zur damaligen Zeit bedeutete, weite Strecken zu Fuss zurücklegen zu müssen. Hier ein paar pedestrische Husarenstücke des Genius:
  • Bach war 14, als er zum ersten Mal die rund 300 Kilometer von seinem Zuhause in Ohrdruf nach Lüneburg lief, da er ein Stipendium an der Michaelisschule bekommen hatte und nun in deren Chor mitsingen durfte.
  • In den Sommerferien seines ersten Schuljahres lief Bach die rund 100 Kilometer von Lüneburg nach Hamburg, weil er den Organisten Johann Adam Reinken hören wollte.
  • Später machte er mehrere Rundreisen von jeweils 150 Kilometern von Lüneburg nach Celle, um das Hoforchester des Herzogs Georg Willhelm zu hören.
  • Sein längster Marsch waren die 800 Kilometer von Arnstadt nach Lübeck an der Nordsee im Winter 1705/06, da er dort den berühmten Organisten Dietrich Buxtehude hören wollte. Seine genaue Reiseroute ist nicht überliefert, aber man geht davon aus, dass Bach über Gotha, Mühlhausen, Northeim, Seesen, Braunschweig, Lüneburg und die vielbenutzte Salzstrasse nach Lübeck gekommen ist.
(Quelle: Stephen Barnett, Deutschland für die Hosentasche, Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/Main, 2013)

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