Der Beitrag der rätoromanischen Literatur an die Galerie berühmter Liebespaare ist bescheiden. Mit diesem Buch ist er aber substantiell erweitert worden. Daphnis und Chloe haben nun ein surselvisches Pendant: den Greina-Schafhirten Giacumbert Nau und seine Geliebte Albertina. Eine Schäferidylle ist Leo Tuors Buch allerdings nur für kurze Momente. Sein Giacumbert freut sich zwar an den Prozessionen der Schafe, verhöhnt aber jene der Menschen. Ein Priester erhängt sich an seiner eigenen Stola. Und aus dem Greina-Nebel tauchen böse Bilder auf. Aber da ist auch das Rauschen der Greina-Bäche, das Wiehern der Winde auf der Wetterscheide, das Wüten des Gewitters im Fels. Da ist der behäbig breite Coroi, die kluge Diabola. Und da ist Albertina, deren Duft der dunkelgelbe Duft des Safrans ist, und deren Haut bitter wie das Salz der Erde schmeckt. (Klappentext)
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