19. Dezember 2024

Reise durch die Schweiz

Diverse Autoren: Reise durch die Schweiz,
Manesse, Zürich, 1991
Gereist wurde schon immer, und dies zu ganz verschiedenen Zwecken. Man unternahm Entdeckungsfahrten im Interesse des Handels, Wallfahrten friedlicher und kriegerischer Natur, wissenschaftliche Expeditionen auf Kosten des Staates. Recht früh begab man sich auf Reisen, um sich Allgemeinbildung anzueignen. Die «Grand Tour» für Söhne der englischen Oberschicht war sprichwörtlich und hatte Tradition. Der Schritt zum Reisen aus reinem Vergnügen, die Lustreise für breitere Kreise war ein kleiner, und der Sinn für fremde Naturschönheiten, insbesondere für die Gebirgswelt, entwickelte sich rasch.

1777 wurde eine ganz neue Gattung Buch angeboten: Reiseführer. Der erste überhaupt hiess «Handbuch für Reisende durch die Schweiz». Die verbesserte Ausgabe, «Anleitung, auf die nützlichste und genussvollste Art in der Schweiz zu reisen» von JG. Ebel, gehörte auch zu James Fenimore Coopers Reisegepäck. Er lobt in seinem Bericht «Sketches of Switzerland» (1836) mehrmals Ebels Büchlein. Cooper, der mit einem der fingierten Briefe in unserem Band vertreten ist, berichtet getreulich, was er auf seiner Schweizer Reise sah. Eine Generation später macht sich sein Landsmann Mark Twain bereits mit entlarvender Schärfe über den Touristenrummel lustig.

Wohl sind ältere Berichte reisender Literaten überliefert. Humanisten, Barockdichter haben das Mittelland beschrieben und bei Passüberquerungen vor allem von Schrecknissen und Ungemach berichtet. Aber die erste ästhetische Würdigung des Hochgebirges stammt von Albrecht von Haller. Durch sein Gedicht angeregt, begann der Touristenandrang in die schweizerischen Alpen und die Schweiz überhaupt. Eine bedeutende Reiseliteratur, nicht nur wissenschaftlicher Art, ist entstanden: Reisebeschreibungen im eigentlichen Sinn, Bemerkenswertes, Merkwürdiges, Begeistertes und Kritisches, Stimmungsbilder sind in die Weltliteratur eingegangen von Dichtern über die Schweiz, die den einen als Reiseziel, den an dem als Durchgangsland einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
(Klappentext)

8. Dezember 2024

Der grosse Durst

Dominik Bernet: Der grosse Durst,
Cosmos, Muri b. Bern, 2009
Der Vater ein Superman? Ein Slapstickstar? Ein Westernheld? Wenn der Vater meist alles andere als er selbst ist, kann ihn der Sohn umso leichter so gestalten, wie er ihn in seinen Lieblingsfilmen zu sehen glaubt. Schliesslich hat ein Neunjähriger noch wenig Ahnung davon, was ein Alkoholiker ist. Und seine Familie setzt alles daran, dass das so bleibt. Wenigstens vorerst.

«Der grosse Durst» ist die Geschichte eines folgenreichen Missverständnisses. Ein Sohn erzählt von seinem etwas anderen Verhältnis zum alkoholkranken Vater. Seine manchmal irritierend wohlwollende Sicht auf eine hoffnungslose Verfallsgeschichte nimmt oft grotesk-komische Züge an. Sein Optimismus aber ist unerschütterlich. Er kann nicht anders, als die Exzesse seines Vaters als sorgfältig geplante Kapitel einer noch geheimen Erfolgsgeschichte zu verstehen. Wie sonst sollen es die beiden je zu einem Happy End bringen?
(Klappentext)

BS: Stadt Basel

3. Dezember 2024

Der heilige Eddy

Jakob Arjouni: Der heilige Eddy,
Diogenes, Zürich, 2009
Der heilige Eddy handelt vom mysteriösen Verschwinden eines Berliner Grossunternehmers und High-Society-Stars, von Klatschjournalisten, einer Stadt ausser Rand und Band, einem Volkshelden wider Willen und vom wunderbarsten Duft der Welt. Ein Roman, so verrückt wie unsere Welt, mit dem Charme, Witz und Tempo einer Billy-Wilder-Komödie! (Klappentext)

D: Berlin