16. Oktober 2020

Neuseeland

Diverse Autoren: Neuseeland, Hoffman &
Campe, Hamburg, undatiert
Der Grosse Bär steht auf dem Kopf; der Mond nimmt anders herum ab und zu als bei uns; die Sonne steht im Norden am höchsten, und die Architekten legen Balkons und Terrassen auf die Nordseite, um das Sonnenbad zu verlängern: eine verkehrte Welt?

Nein, nur jene am Wendekreis des Steinbocks. In unserem Falle: Neuseeland. Zwei Inseln, bis vor 200 Jahren noch ungestörte Heimat der Maoris. Etwa 30 Flugstunden von Europa entfernt, ungefähr 6000 Kilometer Küste, umspült von der Tasman-See und dem Pazifischen Ozean.

Ein Traumziel für die meisten Europäer. Die Sonne scheint im Durchschnitt 2000 Stunden im Jahr, es grünt auch im Winter. Die beiden Inseln sind ein Europa en miniature. Von Island bis Italien ist alles vertreten: heisse Quellen und ewiges Eis, weisse Sandstrände und wüstenartige Landstriche, fruchtbare Ebenen und alpine Gebirge.

Die Lebensweise der Neuseeländer, überwiegend Nachkommen von Siedlern aus England, ist unübersehbar britisch. Die Umgangsformen sind leger, Hektik kennt man nicht, weder auf dem Land noch in den Städten. Slums sucht man vergebens. Und kaum einer von 100 Neuseeländern ist ohne Arbeit.

Ein moderner Staat – immerhin kommen hier auf 1000 Einwohner mehr Autos als in der Bundesrepublik Deutschland – ohne Luftverschmutzung und mit reinem, unverseuchtem Wasser. Ein Traumland also? Nur leider liegt es für uns am Ende der Welt.
(Vorwort)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen