Diverse Autoren: Die Ybbstalbahn, Pospischil, Wien, 1989 |
Erst nach der Fertigstellung der Bahnlinie der Niederösterreichischen Südwestbahn von Pöchlarn nach Kienberg-Gaming im Oktober 1877 entsann man sich wieder dieses alten Vorhabens. doch es sollte noch weitere fünf Jahre dauern. bis die Zeit reif war für die Gründung des Ybbstalbahn-Comitees im Jahr 1882, dessen Obmann der Landtags- und Reichsrathsabgeordnete Gottfried Jax wurde. der sich in späterer Folge noch vehement für den Bahnbau einsetzen sollte und den man sicherlich als den Vater der Ybbstalbahn bezeichnen kann.
Die erste Tat dieses neugegründeten Comitees war eine Petition an den Reichsrat. in der man unter Zugrundelegung des wirtschaftlichen Niederganges dieser einst blühenden Gegend den Bau einer Bahnverbindung dringendst urgierte. Das gesamte Ybbstal und dessen nähere Umgebung. das auch unter dem Namen «Eisenwurzen» bekannt ist, wies schon im 16. Jahrhundert eine blühende Eisenverarbeitung auf. Das Eisenerz wurde vom nahen Erzberg bezogen. 1808 betrieben. noch 63 Meister ihre Hammerwerke, 1885 waren es 40. von denen aber viele nur mehr drei oder vier Arbeiter beschäftigen konnten. Die meisten von ihnen führten dies auf eine fehlende Bahnverbindung zurück und blickten neidvoll ins Traisen-, Gölsen- oder Triestingtal, nachdem die 1877 und 1878 vollendeten Strecken der Südwestbahn (St. Pölten–Leobersdorf und Traisen–Schrambach) nicht unwesentlich zur wirtschaftlichen Blüte dieser Täler beigetragen hatten. Man erblickte in der Eingliederung dieser ehemals reichen Gegend in das bestehende und noch immer wachsende Eisenbahnnetz die einzige Chance, den weiteren Niedergang dieser Region aufzuhalten. (Beginn der Einleitung)
Dieses Buch ist im Buchantiquariat von Wanderwerk erhältlich (Rubrik «Eisenbahn»).
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