26. Februar 2023

Der doppelte Marti

Hugo Marti: Das Haus am Haff / Davoser
Stundenbuch, Suhrkamp, Frankfurt/Main
1990
Zwei schmale, aber hoch bedeutsame Werke des jung verstorbenen Kritikers und Romanciers Hugo Marti (1893–1937) fasst der vorliegende Band zusammen: die autobiographisch verwurzelte ostpreussische Gutshofgeschichte «Das Haus am Haff» (1922), eine mit der dunklen Melancholie der Königsberger Küstenlandschaft intim vertraute Erzählung um die tragisch endende Liebe eines jungen Mannes zu einer älteren Frau – und das «Davoser Stundenbuch» von 1935, eine ergreifende, an Thomas Mann erinnernde, aber sehr viel diskretere, auf persönlichen leidvollen Erfahrungen beruhende Schilderung der Tuberkulosestation Davos, die von der zeitgenössischen Kritik liebevoll «ein ‹Zauberberg› in einer Nuss» genannt worden ist. (Inhaltsangabe im Buch)

22. Februar 2023

Der erste Krimi in meinem Verlag

Salvatore Farina: Das Geheimnis des 
Schneefeldes, Edition Wanderwerk,
Burgistein, 2023
Vergangene Woche ist er angeliefert worden und seit heute im Verkauf: Salvatore Farinas Kriminalroman «Das Geheimnis des Schneefeldes». Und davon handelt diese Geschichte:

Flavio Campana und Fritz Neumüller, zwei renommierte und gleichsam befreundete Musiker, machen sich in Begleitung zweier Bergführer an die Überschreitung des Monte della Disgrazia, um so vom Veltlin via Malojapass nach St. Moritz zu gelangen. Doch am Fusse des Gipfels kommt es auf einem Schneefeld zwischen dem Geiger und dem Pianisten zu einem Streit. Es fallen drei Schüsse. Zurück bleibt eine Leiche, derweil vom Todesschützen vorerst jede Spur fehlt. Als man diesen ein paar Tage später in Como fasst, wird er als Fritz Neumüller erkannt und in der Folge zu einer Haftstrafe verurteilt. Neumüller wird in einem Mailänder Gefängnis eingekerkert, wo er rasch das Zutrauen des menschenfreundlichen Anstaltsdirektors gewinnt. Diesem kommen indes zunehmend Zweifel an der wahren Identität seines Häftlings. Und als in Mailand plötzlich die Witwe des Ermordeten auftaucht, nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Das 200 Seiten starke und mit 14.8 x 10.5 cm äusserst handliche Buch, das der Bezeichnung «Taschenbuch» buchstäblich gerecht wird, ist ab sofort in der Edition Wanderwerk erhältlich.

12. Februar 2023

Engadiner Knochenbruch

Gian Maria Calonder: Engadiner
Knochenbruch, Kampa, Zürich, 2022
Massimo Capaul hat seiner Ziehtocher Lisa versprochen, mit ihr Ski zu fahren. Doch schon an der Talstation der Furtschellas-Bahn in Sils Maria herrscht gähnende Leere: Das Wetter ist umgeschlagen. auf der Piste sehen Capaul und Lisa kaum mehr die eigenen Skispitzen. Ehe Capaul einen Rückzieher machen kann, ist Lisa schon hinter der ersten Bergkuppe verschwunden, und ihm bleibt nichts anderes übrig, als ihr hinterherzurutschen. Es kommt, wie es kommen muss: Capaul und Lisa verirren sich. Zum Glück entdecken sie nur wenig später eine abgelegene Hütte. So weit, so idyllisch. Bis Lisa anfängt, eine Höhle zu graben – und eine Hand findet. Capaul will sich gar nicht ausmalen, was der Schnee noch alles verborgen hält! Schliesslich hat er während seiner kurzen Karriere im Polizeidienst nicht nur einmal sein aussergewöhnliches Talent unter Beweis gestellt, in ungelöste Mordfälle zu geraten … (Klappentext)

GR: Sils Maria, Furtschellas, Fextal

5. Februar 2023

Das Wanderrad nimmt Gestalt an

Neulich ging ich im Rahmen meines Wanderrad-Projektes von Niederbipp nach Oberbuchsiten, ging vom Kanton Bern in den Kanton Solothurn, kam dabei an einem Privatgehege mit drei Steinböcken vorbei, überraschte auf der Walderalp fünf Gämsen beim Äsen, stiess beim Abstieg in die Klus von Balsthal auf die ersten wild wachsenden Schneeglöckchen, kämpfte mich in der Klus durch elenden Samstagmorgenverkehr, bestaunte die wuchtige Schönheit des Schlosses Neu Bechburg, wunderte mich, dass ich auf dieser Wanderung nur gerade einem Menschen begegnete, nahm im Volg zu Oberbuchsiten zur Kenntnis, dass der halbe Liter dessen Eigenbiermarke auf einen Schlag um 15 Rappen teurer geworden ist und freute mich anschliessend darüber, dass ich per Bahn mit nur einmal umsteigen von diesem Oberbuchsiten gemütlich zurück ins obere Gürbetal reisen konnte.

Beim Betrachten der bereits zurückgelegten Etappen meines Wanderrades stellte ich zu Hause befriedigt fest, dass dieses langsam Gestalt annimmt.