Heidy Gasser: Saure Suppe, Orte, Zelg, 1994 |
Gery Dillier meint dazu: «Erinnernd und erzählend durchbricht die Mutter das Dunkel erlittener Sprachlosigkeit.» Dies trifft zu. Mit ihrer «Sauren Suppe» übergibt Heidy Gasser der Öffentlichkeit ein eindrückliches und doch stilles Buch; es führt in eine Welt der Armut und Chancenlosigkeit, die es heute im westlichen Europa nicht mehr gibt, anderswo, etwa im Balkan, aber schon. Und das Wunderbare: Jeder Leser, jede Leserin liest wohl Seite um Seite in einem Zug, weil hier für einmal die Sprache dem Gegenstand entspricht und überdies jegliche Kommentierung entfällt, vielmehr Gewesenes und vermeintlich für immer Verlorenes ins Wort geholt und damit gerettet wird. (Klappentext)
Heidy Gasser wurde 1957 in Lungern geboren und wuchs dort auf einem Bauernhof auf. Sie arbeitet heute als Arztgehilfin in Zug, schreibt Gedichte, Märchen, Geschichten und Kolumnen (für Tageszeitungen) in Hochdeutsch und im Dialekt ihres Dorfes. Sie zeigt auch Tonbildschauen mit Naturaufnahmen und Texten und stellt hin und wieder ihre Fotos aus. Bislang sind Gedichte und Geschichten von ihr in Anthologien erschienen, so auch in: «gredt und gschriebe» (Sauerländer, 1987), «Lungerer Gschichte und Sage» (Obwaldnerdytschi Gschichte, Bd.3, 1987), «Cher», ein Lesebuch zur Kunst am Bau (Musikaula Samen, 1989), «Menschenbilder» (Portraitbuch von Menschen in Obwalden, 1991), «Geschiebe» (Gedichte, Nussbaum, 1992).
Dieses Buch ist im Buchantiquariat von Wanderwerk erhältlich (Rubrik «Lebensgeschichten»).
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