20. Juni 2020

Vrenelis Gärtli

Tim Krohn: Vrenelis Gärtli, Eichborn,
Frankfurt, 2007
Das Vreneli ist nicht wie andere Kinder. Schon über seine Eltern kursieren im Tal die seltsamsten Gerüchte, und als die Mutter früh stirbt, heisst es, der Vater habe mit bösen Mächten paktiert. Das Vreneli soll fort von ihm und auf die Schule, doch lernt es lieber das zwielichtige Handwerk des Zauberns und streicht in Gestalt eines roten Fuchses über die zerklüfteten Berge und Gletscher.

Nachdem es die Tochter eines reichen Fabrikanten aus der Gefangenschaft eines Hexers gerettet hat, verfolgt der es mit Wut und Ausdauer. Bald darauf trifft das Vreneli den Waisenknaben Melk, einen jungen Sennen, ein Quatemberkind wie es selber – und spürt ein Sehnen, das es bis dahin nicht gekannt hat. Doch bringt der Fluch des Hexers auch den Melk in Gefahr …

Wie in Ovids Metamorphosen die klassischen Mythen, so tauchen in Tim Krohns Roman die schweizerischen Sagenstoffe auf und gewinnen in der poetischen Verwandlung neue Gestalt. In einer faszinierenden schwiizertüütsch-hochdeutschen Kunstsprache Glarner Prägung erzählt er ohne Moralisieren und jenseits aller Folklore seine wilden, anrührenden und «meineidig schönen» Geschichten.
(Klappentext)

GL: Glarus, Fessis Alp, Glärnisch, Linthal, Sool, Brunnalpeli, Chamer Alp, Dräcklochalp, Bächifirn, Beglinger Alp UR: Urnerboden

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