26. Juni 2020

Schweizer Geschichte im Schnelldurchlauf

Volker Reinhardt: Geschichte der Schweiz,
C.H. Beck, München, 2010 (4. Auflage)
Direkte Demokratie und aussenpolitische Neutralität, der Zusammenhalt unterschiedlicher Sprachgruppen, wirtschaftliche Modernität, Wohlstand, Weltoffenheit, Sauberkeit: Das sind nur einige der Tugenden, für die die Schweiz weltweit bewundert wird. Die Gründe für das «Phänomen Schweiz» werden immer wieder in der geographischen Lage – in der Mitte Europas und doch durch das Hochgebirge abgeschottet – gesucht. Am besten aber lassen sich die Besonderheiten im historischen Rückblick verstehen.

Dieses Buch schildert knapp und kenntnisreich die Geschichte der Eidgenossenschaft vom Bundesschluss der «Urkantone » am Vierwaldstätter See im Jahr 1291 über die schrittweise Erweiterung des Bundes, seine Unabhängigkeit vom Deutschen Reich und die Wirren der Napoleonischen Zeit bis hin zur politischen Neutralität, Industrialisierung und allmählichen europäischen Integration der modernen Schweiz. Dabei fragt der Autor immer wieder nach dem Selbstverständnis der Schweiz als auf sich selbst gestellte wehrhafte Nation, für das der Mythos um Rütlischwur und Wilhelm Tell konstitutiv ist und das in den letzten Jahren durch die Offenlegung wirtschaftlicher Verflechtungen mit dem Dritten Reich sowie die zunehmende Einwanderung und europäische Integration in eine Krise geraten ist.
(Klappentext)

Moors Fazit: Dicke Wälzer über die Geschichte der Schweiz stehen schon lange ungelesen in meiner Bibliothek herum. Genau so ein Büchlein, wie jenes des Freiburger Geschichtsprofessors Volker Reinhard, hatte ich mir schon lange gewünscht. Fündig wurde ich zufälligerweise und einmal mehr bei der Bücherbörse im Bahnhof Thun. Und ja, dank seiner Dünnheit von humanen 128 Seiten habe ich es auch tatsächlich gelesen.

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