22. Januar 2021

Gartetööri offe, Gartetööri zue

Christine Kohler: Gartetööri offe, Garte-
tööri zue, Zytglogge, Bern, 1987
Der Bauernhof – den Vater und Mutter mit den Grosseltern und dem Onkel bewirtschaften – ist die häusliche Umgebung, in der Judith aufwächst. Das kleine Mädchen schickt sich an, sie wahrzunehmen und zu entdecken. Die eigene Welt des Kindes entsteht. Sonderbar drängt sie sich zwischen den Erwachsenenalltag, buchtet Verstecke aus und grenzt Schlupfwinkel ein. Solche Orte sind wie geschaffen für Judith. Von hier aus beobachtet sie aufmerksam die Familie, ihre Freunde und das Geschehen im Dorf. Und nichts hindert sie daran, aus ihrer eigenständigen Geborgenheit auszubrechen, um Neues zu erfahren oder sich ins Reich ihrer kindlichen Phantasie zurückzuziehen. Im Gegenteil, die gegensätzlichen Erfahrungen prägen das Wesen und die Handlungen des drollig-trotzig-nachdenklichen Kindes.

«Gartetööri» steht für den schmalen Durchgang zwischen Kinder- und Erwachsenenwelt, der den meisten von uns verschlossen bleibt. Wenigen gelingt es, ihn gelegentlich zurückzugehen. Christine Kohler gehört dazu. Sie zeigt uns ein köstliches und kostbares Reich, das zum besseren Verständnis unserer eigenen Kindheit und der unserer Kinder führt.

Im lebendigen Berndeutsch der Autorin spiegelt sich die Zeit der Handlung (2. Weltkrieg) und das Milieu des Seeländer Dorfes in farbiger Vielfalt.
(Klappentext)

Em Moor sys Fazit: Noch den erschte paar Syte hani dänkt, die Gschicht lisisch nid z Änd. Was söu ig aute Maa mit däre Judith afoo; däm chlyne Meiteli? – Dasch doch nüüt für gschtangni Manne. Aber wöus bi mir zymlech viu bruucht, bis i es Buech vorzytig für immer uf d Syte lege, hani wyter gläse. U je lengers je meh het mer die Gschicht afo gfaue. D Christine Kohler isch nämlech e scharfi Beobachtere u het dere Judith u den Erwachsene drumume e so öppis vo Charakter, Schalk, Humor u Fidutz gäh, dass säubscht dr Moor nümm het chönne ufhöre mit Läse.

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