Arto Paasilinna: Im Wald der gehenkten Füchse, Bastei Lübbe, Köln, 2000 |
Der kleine Gauner Juntunen hat bei seinem grössten Coup eine enorme Menge Goldes erbeutet; seine Komplizen hat er auffliegen lassen. Doch er fürchtet, dass zumindest einer von ihnen, ein berüchtigter Mörder, ihn nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis aufspüren wird. Sicherheitshalber zieht sich Juntunen mit seinem Gold in die Einöde Nordfinnlands zurück. Dort trifft er den zum Säufer gewordenen Major Remes, der sich nach einem völlig chaotischen Manöver vom Dienst hat suspendieren lassen. Beide beschliessen, eine Zeit gemeinsam in der nordfinnischen Einöde zu verbringen: im Wald der gehenkten Füchse. (Klappentext)
Abgesehen davon, dass Paasilinna die Szenerie der Finmarkvidda derart einfühlsam und authentisch beschreibt, und man sich als Leser sogleich in die unergründliche Weite jenseits des Polarkreises versetzt fühlt, tischt uns der Autor tatsächlich eine sehr schräge Story auf. Was die vermeintliche Einsamkeit an landschaftlicher, zwischenmenschlicher und krimineller Dramatik zu bieten hat, scheint unglaublich. Hierbei kommt die finnische Armee ebenso ihr Fett weg, wie die Sozialbehörde, die versucht, die älteste Samin ihres Stammes anlässlich ihres 90. Geburtstages mit vermeintlicher List in ein Altersheim zu lotsen. Vergeblich. Statt dessen schlägt sich die rüstige Frau durch Nacht und Eis und landet ausgerechnet bei den zwielichtigen Bewohner im Wald der gehenkten Füchse. Und als Major Remes in Stockholm gar zwei Prostituierte nach Lappland ordert und diese, ausgerüstet mit sämtlichen, dem Milieu entsprechenden Rafinessen auch tatsächlich anreisen, dann verkommt die Szenerie endgültig zum skurrilen Setting im Rentierland. Kein Wunder, dass der Der 1983 erschienene Roman 1986 verfilmt wurde, wie übrigens die meisten von Paasilinnas Romanen.
S: Stockholm N: Oslo USA: Florida, New York FIN: Vehmersalmi, Rovaniemi, Pulju, Kittilä, Kaamanen, Utsjoki, Sevettijärvi, Juha-Vainaan-Maa
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