3. Februar 2021

Requiem für Tante Domenica

Plinio Martini: Requiem für Tante Domenica,
Werner Classen Verlag, Zürich/Stuttgart, 1975
Realismus prägt das Buch. Tessin ohne Folklore. Plinio Martini zeigt die ganze Hintergründigkeit und die mystisch-religiösen Verkettungen, in denen die Menschen der Tessiner Bergtäler teils heute noch leben. Der Autor, der mit seinem Roman «Nicht Anfang und nicht Ende» einen bedeutenden literarischen und publizistischen Erfolg hatte, bestätigt sein Erzählertalent mit diesem neuen Buch von großer Sprachgewalt. Es ist, wie ein Rezensent sagt, «inmitten so vieler langweiliger Bücher plötzlich eines, das im besten Sinne des Wortes unterhält, das durch die Leidenschaft und Wärme überzeugt, mit der so grosse Dinge wie Leben und Tod, das Diesseits und das Jenseits betrachtet werden».

Tante Domenica, die als sittenstrenge Instanz während Generationen über die Moral des Dorfes herrschte, wird zu Grabe getragen. In das Requiem mischen sich die Erinnerungen des Erzählers. Giovanna, seine erste Liebe, steht vor ihm. Seine Jugendwelt steigt auf, und zwischen Zorn und Zuneigung gedenkt er der Tante, die Glück und Unglück der Jugend, gemeinsam mit dem Dorfpfarrer, so lange in ihren dürren, frommen Händen gehalten hatte.
(Klappentext)

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