14. Februar 2021

Alpensüdseite

Betty Knobel: Alpensüdseite, Rotapfel,
Zürich, 1971
Ein sympathisches, charakteristisches Buch haben die beiden bekannten, künstlerisch tätigen Schwestern wieder gemeinsam gestaltet: ein Buch, das in Text und Bild ihrer «zweiten Heimat», dem Tessin, gewidmet ist. Seit Jahrzehnten ist er für sie nicht nur ein geliebter Ferienort, sondern Teil ihres Lebens und Stätte ihrer Arbeit. Die intime Kenntnis, das tiefe Vertrautsein mit Land und Leuten zeigt sich immer wieder in beglückender Weise, und überall spürt man auch, wie sehr die interessanten (oft auch dichterischen) Feuilletons von Betty und die schwungvollen Zeichnungen von Verena Knobel aufeinander abgestimmt sind. Nicht nur Illustrationen eines vorliegenden Textes sind die letzteren, immer ist es ein gemeinsames Erleben, das Ausgangspunkt zum gemeinsamen Gestalten bildet.

Da wird von heiter beschwingten Tessiner Volksfesten, aber auch von Menschenschicksalen, von stillen Inselstunden und Blumenpracht, von einem Bollwerk eidgenössischer Geschichte, vom Wandern in der Leventina, von den Tessineralpen berichtet. Man hört von drohenden Waldbränden, erlebt eine Fahrt im Postauto und ist zu Gast im Geburtsort des hundertjährigen Dichters Francesco Chiesa. Das Elementare eines Morgengewitters im Süden, der eigenartige Zauber eines Regentages am Langensee, das Werefkin-Museum in Ascona, die Villa Ruggiero-Leoncavallo in Brissago und manch anderes werden uns zum Erlebnis.

Das besinnungsreiche, lebendig geschriebene und grosszügig illustrierte Buch wird vielen Lesern und Betrachtern, insbesondere wohl auch vielen Beschenkten wirklich Freude bereiten.
(Klappentext)

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