9. August 2020

Sperrsitz

Konrad Pauli: Sperrsitz, Edition Erpf,
Bern, 1984
Herbert ist zwanzigjährig und hat soeben die Matur hinter sich gebracht. Es ist Frühling, im Herbst will er ein Studium anfangen. Den Sommer durch darf er in der Stadt und in seiner Mansarde bleiben. Zum erstenmal in seinem Leben verfügt er über einen ausgedehnteren, frei zu gestaltenden Zeitraum. Schritte und Gedanken kann er lenken wohin er will, dennoch hat er bald den Eindruck, stehen zu bleiben. Auf fremde Hilfe ist nicht zu hoffen, Veränderung und Aufbruch sind nur möglich aus eigener Kraft. Aber in der Stadt geht er im Kreis herum, auch sehnt er sich nach einem Mädchen. Als unfreiwilliger Zuschauer der Lebensszene ist er ein umso genauerer Beobachter. Er ist unfähig, in den Tag hineinzuleben, muss immerfort sich Rechenschaft geben über das, was ihm begegnet, was er entbehrt. So stapelt sich ein Bilder-Vorrat, den es, gleichwie, zu überblicken und zu ordnen gilt. Eine Ausstellung über Wols verhilft ihm zu deutlicherer Wahrnehmung. Was Wols fotografiert hat, will Herbert nun an Ort und Stelle suchen. So geht er nach Paris, in der unklaren aber fiebrigen Hoffnung, dem Leben näherzurücken … Konrad Paulis Roman ist das präzise Psychogramm des Aufbruchs eines jungen Menschen in die ungewisse Welt der Erwachsenen. (Klappentext)

BE: Stadt Bern F: Paris

Dieses Buch ist im Buchantiquariat von Wanderwerk erhältlich (Rubrik «Belletristik»).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen