21. März 2020

Zeitlupe – Zytlupe

Klaus Schädelin: Zeitlupe – Zytlupe, Edition
Francke im Cosmos Verlag, Muri, 1986
Klaus Schädelin, der Autor von «Mein Name ist Eugen», nimmt unsere Zeit unter die Lupe: Das Buch enthält alle seine Satiren, und zwar nicht nur in Mundart, wie er sie in der Sendereihe «Zytlupe» von Radio DRS vorgetragen hat, sondern, übersetzt von ihm selbst, auch in Schriftdeutsch. (Klappentext)

Klaus Schädelin wurde am 17. September 1918 an der Herrengasse in Bern geboren. Sein Vater war Albert Schädelin, Theologieprofessor und Pfarrer am Berner Münster. Nach der Matura 1938 studierte Schädelin Theologie an den Universitäten Bern und Basel. Nach dem Studienabschluss wirkte er von 1945 bis 1947 als Vikar in Attiswil, von 1947 bis 1949 als Pfarrer in Hünibach und anschliessend während neun Jahren als Pfarrer an der Petruskirche in Bern. 1955 erschien sein bekanntestes Werk, das Jugendbuch «Mein Name ist Eugen», das 2004 unter dem gleichen Titel verfilmt wurde. Von Roman Riklin wurde es als Musical «Mein Name ist Eugen» verarbeitet. 1958 wurde Schädelin als Vertreter des neu gegründeten Jungen Berns (seit 1997 Grüne Freie Liste) in den Berner Gemeinderat (Stadtregierung) gewählt. Dort leitete er die Fürsorge- und Gesundheitsdirektion, zeitweise auch die Polizei- und die Tiefbaudirektion. Von 1962 bis 1970 sass er zudem im bernischen Grossen Rat. 1973 trat er nach einem Herzinfarkt aus dem Gemeinderat zurück und ging in Pension. Gemeinsam mit René Gardi bereiste er 1960 Syrien, woraus das Buch «Wenn Sie nach Syrien gehen» entstand. Im November 1968 gehörte er zu den Mitbegründern der Schweizerischen Gefangenengewerkschaft. 1973 war er Gründungsmitglied der Stiftung Terra Vecchia und ihr erster Präsident. Von 1983 bis 1985 wirkte er für die Satiresendung «Zytlupe» des Schweizer Radios DRS1 als zeitkritischer Autor und Moderator. Klaus Schädelin verstarb am 13. Dezember 1987 und wurde auf dem Berner Bremgartenfriedhof begraben.

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